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ADB:Keyser, Thomas de

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Artikel „Keyser, Thomas de“ von Joseph Eduard Wessely in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 15 (1882), S. 694–695, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Keyser,_Thomas_de&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 09:57 Uhr UTC)
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Keyser: Thomas de K., Porträtmaler, geb. zu Amsterdam um 1595, † ebenda im November 1679. Er war der zweite Sohn des Hendrik K. und widmete sich zuerst der Baukunst, um sich später der Malerei zuzuwenden. Man [695] nannte ihn früher fälschlich Theodor. Von seinen Lebensverhältnissen ist so gut wie nichts bekannt, und doch war er ein ausgezeichneter Künstler, der unter den niederländischen Portraitmalern des 17. Jahrhunderts einen hervorragenden Rang einnimmt, was gewiß sehr viel sagen will. Nur die wenigsten seiner Bilder sind datirt und so sind wir in Bezug auf die Reihenfolge auf unsichere Combination verwiesen. Im Jahre 1628 stand er bereits auf hoher Stufe seiner Kunst; dieses Jahr nebst seinem Zeichen tragen zwei Pendants, die man sich wohl als Flügel eines Altarwerkes denken kann; einerseits ist ein älterer Mann mit seinem Sohn, andererseits ist eine ältliche Dame mit ihrer Tochter zu sehen, alle Köpfe wahre Meisterwerke der Bildnißmalerei (bei Suermondt, jetzt in Berlin). Im nächsten Jahre entstanden zwei andere Pendants, der Admiral Lourens Reael und dessen Gemahlin Susanna de Moor. Als sein Hauptwerk wird das Bild im Haag angesehen. In einem Gemache, das alles Schmuckes baar ist, sitzen die vier Bürgermeister von Amsterdam bei einem Tisch; man sieht, daß sie sich als die souverainen Repräsentanten der vereinten Provinzen fühlen. Ihre Zusammenkunft hat einen historischen Hintergrund, sie erwarten die Meldung der Ankunft der Königin Maria Medicis, die als Flüchtling nach Holland kommt – und diese Meldung geschieht durch den Advokaten Davelaer, den wir auf dem Bilde sehen, wie er eben eingetreten ist und die Bürgermeister begrüßt. Da die französische Königin 1638 nach Holland kam, so wird das Bild um dieselbe Zeit, gewiß nicht viel später entstanden sein. Suyderhoef hat es meisterhaft gestochen. Auch das Bildniß des H. de K., des Vaters unseres Künstlers hat derselbe Stecher nach des Letzteren Bilde herausgegeben. Im Ganzen genommen sind die Bilder de Keyser’s selten und fast nur die reichsten Gallerien besitzen einzelne derselben, so ist im Louvre ein unbekanntes männliches Bildniß vom J. 1631, in London ein beim Tisch sitzender Kaufmann, in München das Portrait eines Mannes, der neben seiner sitzenden Frau steht, vom J. 1650; in Frankfurt a. M. das Bild eines vornehmen Herrn, in Berlin ein Familienbild, außerdem ein Bildniß des Bürgermeisters von Amsterdam, Cornelis de Graef und dann der Catharina Hooft, dessen Gemahlin. Zwei andere haben wir bereits erwähnt.