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ADB:Keith, Peter Karl Christoph von

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Artikel „Keith, Peter Karl Christof von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 15 (1882), S. 555, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Keith,_Peter_Karl_Christoph_von&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 06:39 Uhr UTC)
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Keith: Peter Karl Christof v. K., preußischer Oberstlieutenant, aus dem über Schweden nach Deutschland gekommenen Zweige der schottischen Familie gleichen Namens stammend und am 24. Mai 1711 auf dem väterlichen Gute Poberow in Hinterpommern geboren, ward Leibpage des Kronprinzen Friedrich, später Friedrich des Großen, und gehörte bald zu dessen intimem Verkehr und zu den Theilnehmern an seinen Ausschweifungen. Keith’s sanftes, mitfühlendes Gemüth empfand mit Schmerz die Härte des Königs, unter welcher sein Freund litt und war so unvorsichtig dies zu zeigen. Die Folge davon war, daß er als Lieutenant in das in Wesel garnisonirende Infanterieregiment Nr. 31 des Oberst Friedrich Wilhelm v. Dossow versetzt wurde. Als des Kronprinzen Fluchtversuch, in dessen Geheimniß er eingeweiht und welchen zu fördern er thätig gewesen war, mißglückte, warnte ihn jener durch einen Zettel, auf welchem stand: „Sauvez-Vous, tout est découvert!“ Er entkam nach Holland, des englischen Gesandten Lord Chesterfield Entschlossenheit rettete ihn vor den nachgesandten Verfolgern nach England. Während er von hier mit Admiral Norris nach Portugal ging, wo er Cavalleriemajor ward, hängte man daheim, nachdem man ihn unter Trommelschlag zum Erscheinen aufgefordert hatte, sein Bild in Wesel an den Galgen. Nach Friedrichs Thronbesteigung kehrte er in das Vaterland zurück, ward Stallmeister, Oberstlieutenant von der Armee und Curator der Akademie der Wissenschaften, fand sich aber hierdurch und durch ein Gehalt von 1200 Thalern nicht hinlänglich belohnt; ihn in den Krieg mitzunehmen weigerte sich der König. Mit Adriane v. Knyphausen, einer Tochter des ehemaligen Ministers, vermählt, starb er am 27. December 1756. – Ein jüngerer Bruder von K. war, als der Fluchtversuch geschah, an welchem er gleichfalls betheiligt war, Leibpage des Königs, gestand seine Mitwirkung ein und ward „als Füsilier bei der Leibcompagnie Mosel’schen Regiments gestellt“, wofür er sich in einem Schreiben an den König, d. d. Wesel, 1. November 1730, bedankt. Auch er ist später in der Geschichte nicht hervorgetreten.

J. D. E. Preuß, Friedrich der Große mit seinen Verwandten und Freunden, Berlin 1838.