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ADB:Kalckstein, Ludwig Karl von

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Artikel „Kalckstein, Ludwig Karl von“ von Ernst Friedländer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 15 (1882), S. 18–19, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kalckstein,_Ludwig_Karl_von&oldid=- (Version vom 4. November 2024, 21:19 Uhr UTC)
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Kalckstein: Ludwig Karl von K. Als jüngster Sohn des Feldmarschalls Christoph Wilhelm v. K. am 10. März 1725 zu Berlin geboren wurde K. für den Soldatenstand bestimmt. Vor dem Feldzuge von 1742 dem Könige vorgestellt, erhielt er die Erlaubniß der Campagne als Freiwilliger beizuwohnen. In der Schlacht bei Chotusitz (17. Mai 1742) that er bei seinem Vater, damals Generallieutenant, Adjutantendienste, lenkte dadurch die Aufmerksamkeit des Generalfeldzeugmeisters Grafen von Schmettau auf sich, ward von diesem dem Könige empfohlen und alsbald beim Regimente des Vaters als Fähnrich angestellt. Der zweite schlesische Krieg führte ihn nach Böhmen, wo er der Belagerung von Prag beiwohnte, und nach Oberschlesien. Nach geschlossenem Frieden wurde er bei seinem Regimente in Berlin Lieutenant. 1747 nach Königsberg zum Regiment v. Flans (dem jetzigen 5. Grenadierregiment) versetzt, ward K. 1752 Premierlieutenant. Im Feldzuge 1757 befand er sich in Preußen bei der Armee des Feldmarschalls v. Lehwald, focht (30. August) in der Schlacht bei Groß-Jägerndorf, marschirte dann nach Pommern, ward 1758 Hauptmann im Freibataillon v. Hard und machte dann unter Manteuffel den Feldzug gegen die Schweden mit Auszeichnung mit. Noch in demselben Jahre wurde er Major, vertheidigte beim Ueberfall von Anklam die Brücke, wurde gefangen, nach 14 Tagen ausgewechselt, bei Taschenberg in der Ukermark nach tapferster Gegenwehr abermals gefangen, bald wiederum ausgewechselt, alsbald Commandeur eines aus allen Feldregimentern formirten Bataillons, welches sich namentlich vor Kolberg sehr [19] hervorthat. 1761 erhielt er ein Grenadierbataillon, an dessen Spitze er in Mecklenburg eindrang und sich im Gefecht bei Malchin (23. Decbr.) auszeichnete. Nach dem mit Rußland und Schweden geschlossenen Frieden wurde K. zur Armee des Prinzen Heinrich versetzt und führte unter Seidlitz und Stolberg die Avantgarde gegen die Reichsarmee. Beim Einfall in Böhmen führte er bei Teplitz (2. August) den ersten Stoß, sein Bataillon hatte 270 Mann Verlust. K. verlor ein Pferd unter dem Leibe, wurde gefangen und kehrte, im Herbst ausgewechselt, nach Oschatz zu seinem Bataillon zurück, mit welchem er, nach geschlossenem Frieden, in die alte Garnison Berlin einrückte. Im April 1763 wurde er Bataillonscommandeur im Regiment Prinz Heinrich. 1764 Johanniter-Ritter, 1767 Oberstlieutenant, 1771 Oberst und im folgenden Jahre Regimentscommandeur, 1778 am 2. April Chef des Regiments Jung-Stutterheim und General. Im bairischen Erbfolgekriege führte er die Avantgarde der Armee des Prinzen Heinrich. 1779 nach Magdeburg zurückgekehrt, nahm er 1784 den Abschied. Doch trat er unter Friedrich Wilhelm II. mit einem Patent vom 6. Mai 1786 als Generallieutenant und Chef des Regiments v. Zaremba wieder in die Armee ein, ward 1789 Gouverneur von Magdeburg, am 6. Januar 1794 General der Infanterie, dann am 21. Mai 1798 General-Feldmarschall und nach dem Tode Herzog Ferdinands von Braunschweig Domdechant von Magdeburg. – K. war zwei Mal vermählt, 1) mit Henriette Auguste, Tochter des Ministers Friedrich Wilhelm v. Borck, 2) mit Sophie v. Biedersee, verwittweten Majorin v. Meyerink. Er starb im J. 1800.

(König,) Biograph. Lexikon II, S. 281; Schröter-Seifart, Kriegsgeschichte der Preußen. Handschriftliche Quellen im Geheimen Staatsarchive.