ADB:Kössing, Joseph
v. Geissel im Frühjahr 1843 seine Berufung dahin vor, die aber vom Ministerium abgelehnt wurde (vgl. Pfülf, Cardinal von Geissel, Bd. I, Freiburg 1895, S. 232 f.). 1859 wurde er erzbischöflicher Geistlicher Rath, am 29. März 1862 Domcapitular in Freiburg. – K. verfaßte das gediegene liturgische Werk: „Liturgische Vorlesungen über die heilige Messe“ (Villingen 1843; 2. Aufl. Regensburg 1856; 3. Aufl. Regensburg 1869, unter dem Titel: „Liturgische Erklärung der heiligen Messe“). Außerdem sind die Abhandlungen zu nennen: „Begriff und Aufgabe der Liturgik“ (Archiv für die Geistlichkeit der oberrheinischen Kirchenprovinz, I. Bd., Freiburg 1838, 2. Heft, S. 256–273); „Der Unterschied der griechischen und römischen Liturgie, nachgewiesen am Meß-Canon“ (Zeitschrift für Theologie, 6. Bd., Freiburg 1841, S. 225–275); „Die Anfänge der liturgischen Exegese im Abendland“ (Zeitschrift für Theologie, 10. Bd., 1843, S. 238 bis 276). Das Kirchenlexikon von Wetzer und Welte enthält von K. in der 1. Auflage und in den ersten Bänden der 2. Auflage eine Reihe von Artikeln aus dem Gebiete der Liturgik, darunter den umfangreichen Artikel „Liturgien“ (1. Aufl., Bd. VI, S. 543–555; in der 2. Aufl. bearbeitet von Kaulen, Bd. VIII, Sp. 17–37).
Kössing: Joseph K., katholischer Theologe, geboren am 12. September 1804 zu Mimmenhausen (Baden), † am 3. Juni 1891. Er wurde am 19. September 1829 zum Priester geweiht, wurde dann zunächst Vicar in Zell i. W., 1833 Repetitor am Priesterseminar in Freiburg, 1835 Subregens daselbst, 1843 Regens des nach St. Peter auf dem Schwarzwald verlegten Priesterseminars. Bei der Erneuerung der Bonner theologischen Facultät schlug der damalige Kölner Coadjutor- Freiburger Diöcesan-Archiv, Neue Folge, I. Bd., 1900, S. 241 f.