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ADB:Jänichen, Johann

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Artikel „Jänichen, Johann“ von l. u. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 698–699, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:J%C3%A4nichen,_Johann&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 07:10 Uhr UTC)
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Jänichen: Johann J., geboren den 29. September 1659 zu Camenz in der Oberlausitz, bezog im J. 1678 die Universität Wittenberg, kam im J. 1681 als Hauslehrer nach Halle a. d. S., wo er dann bis zu seinem Tode verblieb. Bei der Wiedereröffnung des im J. 1565 im ehemaligen Barfüßerkloster daselbst eingerichteten Stadtgymnasiums, das wegen der Pest vom Juli 1682 bis zum März 1683 hatte geschlossen werden müssen, ward J. zum vierten Collegen an dieser Schule angestellt; in demselben Jahre promovirte er in Wittenberg zum Magister. Er rückte dann allmälig in die höhern Stellen, bis er im J. 1705 Rector wurde. Von einem Schlaganfall, der ihn im J. 1723 traf, erholte er sich wieder; doch im Frühjahr 1731 wurde er dienstunfähig und [699] starb dann am 10. October desselben Jahres. Von J. giebt es u. a. eine „Gründliche Anleitung zur poetischen Elocution“, Leipzig 1706, und er hat auch selbst eine große Anzahl Lieder verfertigt, unter denen einige seiner geistlichen Lieder sich noch in Gemeindegesangbüchern befinden. Das bekannteste seiner Lieder: „Wie froh wird meine Seele sein", soll zuerst im Hallischen Stadtgesangbuch vom J. 1713 Aufnahme gefunden haben und hat sich von da aus bis nach Stralsund, Hannover, Lüneburg u. s. f. verbreitet. In die Freylinghausenschen Gesangbücher ist keins seiner Lieder übergegangen.

Die biographischen Angaben über J., die sich bei Dunkel, hist.-kritische Nachrichten I, S. 445 ff., Adelung II, Sp. 2231, u. a. finden, stammen gleich den obigen aus Johann Christoph von Dreyhaupt, Beschreibung des Saalkreises, Theil 2, Halle 1750, Fol., S. 642 f., Nr. 247, wo noch ausführlicheres über ihn und seine Nachkommen mitgetheilt ist. Vgl. auch Aug. Jak. Rambach, Anthologie christlicher Gesänge IV, S. 216 f.