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ADB:Holtzendorf, Karl Friedrich von

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Artikel „Holtzendorf, Karl Friedrich von“ von Richard von Meerheimb in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 15–16, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Holtzendorf,_Karl_Friedrich_von&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 08:36 Uhr UTC)
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Holtzendorf: Karl Friedrich v. H., aus einer alten Märkischen Familie stammend, der Sohn des Generallieutenant und Generalinspecteur der Artillerie, G. Ernst v. H. (s. o.), wurde 1764 in Berlin geboren. Er trat 1778 ins Heer und nahm am baierischen Erbfolgekriege Theil. 1781 wurde er Officier; 1787 zur [16] reitenden Artillerie versetzt, kämpfte er 1794 in Polen und erwarb im Gefecht von Wawriczow den Orden pour le mérite. 1806 stand er bei der Armeeabtheilung des Herzogs von Württemberg und wurde bei Halle verwundet, dennoch glückte es ihm, 180 reitende Artilleristen nach Danzig zu führen, wo er während der Belagerung die Vertheidigung des Hagelsberges neben dem Major v. Horn leitete. Er wurde dann zum Major und Adjutanten des Prinzen August ernannt und erwarb sich große Verdienste um die Reorganisation der Artillerie. 1809 wurde er Brigadier der gesammten reitenden Artillerie. Im Februar 1813 folgte er mit einer reitenden Batterie der Garde dem Könige nach Breslau, machte die dortige Artillerie mobil, wurde bei Ausbruch des Krieges Chef der Artillerie in Bülow’s Corps und nahm an den Gefechten bei Möckern, bei Magdeburg, Halle, Luckau Theil. Während des Waffenstillstandes wurde er Oberst und Chef der Reserveartillerie des zweiten Armeecorps. Mit 66 Geschützen führte er den Einleitungskampf zur Schlacht bei Groß-Beeren, erhielt das eiserne Kreuz erster Classe und wirkte wesentlich mit zum Siege bei Dennewitz. Nach der Schlacht bei Leipzig wurde er General, ging mit Bülow nach Holland, half Arnheim erstürmen und bombardirte Gorkum. 1814 war H. Commandeur der Gardeartillerie und führte in der Schlacht von Laon seine Waffe mit großem Erfolge. 1815, als Chef der Artillerie des ersten Corps, wurde er bei Ligny blessirt, erhielt den Orden pour le mérite mit Eichenlaub und wurde 1816 Chef der Garde, der märkischen und sächsischen Artilleriebrigade, 1818 Generallieutenant und 1820 Divisionscommandeur in Danzig. 1825 wurde er als Generalinspecteur des Militärunterrichts- und -Bildungswesens nach Berlin berufen, in dieser Stellung, in welcher er segensreich wirkte, starb er am 26. Septbr. 1828. H. hat unter Scharnhorst und dem Prinzen August die Reorganisation der Artillerie nach dem Frieden zu Tilsit wesentlich gefördert, und seine Waffe in den Freiheitskriegen im Sinne der napoleonischen Taktik zu führen gewußt.