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ADB:Herwagen, Johann (Buchdrucker)

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Artikel „Heerwagen, Johannes“ von Jakob Franck in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 11 (1880), S. 249, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Herwagen,_Johann_(Buchdrucker)&oldid=- (Version vom 24. Dezember 2024, 18:33 Uhr UTC)
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Heerwagen: Johannes H. (Hervagius), einer der angesehensten Buchdrucker zu Basel in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Um das Jahr 1497 geboren – wo, findet sich nicht überliefert – war er zuerst seit 1523 in Straßburg als Drucker thätig. Laut Baseler Rathsprotokoll 1528 wurde er in diesem Jahre unter die Bürger der Stadt aufgenommen und trat seit diesem Jahre mit seinem Freunde und Berufsgenossen Hieronymus Froben und Nikol. Episcopius, der des ersteren Schwester geheirathet hatte, in Verbindung. Diese löste sich jedoch, nachdem H. die Wittwe Frobens, Gertrud Lachner, zur Ehe gewonnen, seit Mitte 1531 auf, indem H. austrat und für sich allein druckte. Er starb noch vor 1560, wie man aus einem Epitaph seiner Gattin Gertrud, welche in diesem Jahre starb, schließen muß. Erasmus nennt ihn (Ep. 1149) „virum bonae fidei nec indoctum“ und in einem Briefe vom Jahre 1531 (Ep. 362. App. Ep.) beweist er ihm besondere Freundschaft. Unter den mit H. Froben und N. Episcopius gemeinschaftlich gedruckten Werken erscheinen 31 Hauptwerke, unter diesen des Erasmus Adagiorum opus 1528 und des B. Rhenanus Rer. Germ. libri tres 1529, unter seinen allein besorgten gelten als die wohlgelungensten: Demosthenis Orationes 1531 und Caesaris Op. omnia 1534. Sein Sohn Johannes H. II., geb. um 1530, setzte das väterliche Geschäft fort, starb aber schon 1564 an der Pest, worauf seine Wittwe den berühmten Baseler Drucker Joh. Oporin heirathete und nach deren Tode die Heerwagen’sche Officin von dem letzteren angekauft wurde. Zu des Sohnes wichtigsten Druckwerken zählen mehrere Schriften des Theologen Wolfgang Musculus 1560–62, sowie die Opera Aristotelis, 1563. Als Druckerzeichen bedienten sich sowol Vater als Sohn eines auf einem Postamente befindlichen dreiköpfigen Merkurs, der einen mit zwei Schlangen umwundenen Stab in den Händen trägt.

Stockmeyer, Baseler Buchdruckergesch. S. 117 ff. Baillet, Jugemens I, 213. Biographie Universelle XX, 314–15.