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ADB:Hering, August Gottlieb Ludwig

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Artikel „Hering, August Gottlieb Ludwig“ von Carl Bertheau in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1880), S. 113–114, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hering,_August_Gottlieb_Ludwig&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 08:41 Uhr UTC)
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Hering: August Gottlieb Ludwig H., geistlicher Lieder- und Oden-Dichter, stammt aus einer ursprünglich in Westphalen (Soest) ansässigen, seit der Reformation in Pommern seßhaften Familie. Sein Vater war Johann Samuel H., † 1752 (s. u.). Aus dessen dritter Ehe mit Margarethe Sabina v. Schmitterloe war unser Dichter der dritte Sohn, geboren (wie aus der Angabe seines Alters bei seinem Tode zu schließen ist) im October 1736. Um das Jahr 1754 befand er sich auf dem Gymnasium zu Stettin; in diesem Jahre dichtete er eine lange feurige Ode auf Friedrich den Großen, voll tiefen Gefühls und Religiosität; auf dem Abdruck derselben ist er bezeichnet als der Theologie Bef1issener. Doch hat er den Entschluß, Theologie zu studiren bald aufgegeben ; er ging, um die Rechte zu studiren, nach Halle. Nicht lange nach seinem Eintritt in den Staatsdienst wurde er Hofgerichtsrath in Cöslin, in welcher Stellung er bis zu seinem am 12. Februar 1770 im Alter von 33 Jahren 4 Monaten 3 Tagen erfolgten Tode (nach den Angaben des Cösliner Kirchenbuchs) verblieb. [114] Er hat mehrere geistliche Oden und Lieder gedichtet, in denen er einen tieffrommen Sinn zeigt und welche sich durch leichte und gewandte Form auszeichnen; seiner kirchlichen Stellung nach ist er als Anhänger des Pietismus zu bezeichnen. Nach seinem Tode erschienen mehrere seiner Gedichte in dem „Pommer’schen Archiv der Wissenschaften und des Geschmacks“, herausgegeben von J. Ph. A. Hahn und G. F. Pauli, Stettin und Anclam 1783 ff. Sein bekanntestes und vielleicht bestes Lied, das sich noch in vielen Gesangbüchern, wenn auch mitunter mit einem anderen Anfange, befindet, das Lied: „Verlaß, wenn (oder: daß) ich Dich nicht verlasse“ steht hier im 4. Stück des 3. Bandes vom J. 1784 (S. 244 ff.); zuerst erschien es wahrscheinlich in den „Mannigfaltigkeiten“, einer gemeinnützigen Wochenschrift, Berlin 1770, ohne Nennung seines Namens. In diesen Mannigfaltigkeiten erschien auch im J. 1771 ein ihm gewidmeter Nachruf.

Zumeist nach Mittheilungen von Verwandten. Vgl. auch Koch, Gesch. des Kirchenlieds etc., 3. Aufl., Bd. 6 S. 300 f.