ADB:Heinrich Totting von Oyta (1. Artikel)
[WS 1], so genannt nach seinem Geburtsorte in Ostfriesland[WS 2], hatte mit seinem Freunde Johann von Langenstein[WS 3] in Paris studiert und war dort als Lehrer aufgetreten. Von 1373–1378 Professor der Theologie in Prag, wo er der Ketzerei beschuldigt, aber von Rom freigesprochen wurde. Er ging dann zurück nach Paris, von wo er mit seinem genannten Freunde 1383 nach Wien zur Begründung der theologischen Fakultät berufen wurde. Er starb 20. Mai 1397. Seine Tractatus de contractibus, de emtione etc., de censibus, von denen der erste in Gerson’s Werken Tom. IV ff. 224–253 gedruckt ist, behandeln mit Rücksicht auf die canonischen Grundsätze über den Wucher volkswirthschaftliche Fragen von praktischen, ethischen und juristischen Gesichtspunkten aus und sind für die damals herrschenden Anschauungen und Verhältnisse von Interesse.
Heinrich von Oytta- Vgl. Aschbach, Geschichte der Wiener Universität, S. 402 ff. Stintzing, Gesch. der popul. Litteratur, S. 539 ff. Schulte, Gesch. d. Quellen und Lit. des canon. Rechts, 2, 434, gegen dessen Behauptung (Anm. 2) zu bemerken ist, daß ich keineswegs jene drei Tractatus als identisch angenommen habe. Roscher, Gesch. d. National-Oekon., S. 11.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Siehe auch die Ergänzungen hierzu in Band 25.
- ↑ in der Pfarrei Oythe (=Altenoythe -von althdt. Oidi-) bei Friesoythe (im 14. Jahrhundert noch zu Oythe = Altenoythe gehörige Kapellengemeinde)
- ↑ Gemeint ist Heinrich von Langenstein.'