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ADB:Hecker, Heinrich Cornelius (geistlicher Lieddichter)

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Artikel „Hecker, Heinrich Cornelius“ von l. u. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 11 (1880), S. 208, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hecker,_Heinrich_Cornelius_(geistlicher_Lieddichter)&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 06:43 Uhr UTC)
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Hecker: Heinrich Cornelius H., ein fruchtbarer Dichter geistlicher Lieder, war am 1. August 1699 zu Hamburg geboren, wo sein Vater, Jacob H., Hauptmann beim Bürgermilitär war. Nachdem er unter dem Rector Johann Hübner das Johanneum und vom J. 1717 an das akademische Gymnasium seiner Vaterstadt besucht hatte, bezog er im J. 1719 die Universität Leipzig; hier wurde er schon im J. 1721 Magister und nicht lange darauf Vesperprediger an der Paulinerkirche. Er hatte die Absicht, sich in Leipzig zu habilitiren, folgte dann aber im J. 1724 einem Rufe des Reichsgrafen Friedr. Heinr. v. Seckendorff als Hauslehrer nach Meuselwitz bei Altenburg. Hier war er vom J. 1725 an Substitut und Diaconus, bis er im J. 1728 Pastor daselbst und zugleich Adjunct der Generalsuperintendentur in Altenburg wurde. Im J. 1741 erhielt er den Titel eines gräflich Seckendorff’schen Hofpredigers, womit aber eine Veränderung seiner amtlichen Stellung nicht verbunden gewesen zu sein scheint. Er starb schon am 22. Juli 1743. – H. hat außer einigen Dissertationen historische Arbeiten über Meuselwitz und benachbarte Orte veröffentlicht; vorzüglich aber ist er bekannt geworden durch die schon im J. 1730 edirte „Seckendorf’sche Handpostille“, eine Predigtsammlung über alle Evangelien des Kirchenjahres, in welcher außer einigen anderen Liedern bei jeder der 75 Predigten am Schluß ein Lied sich befindet, in welchem der Hauptinhalt der Predigt zusammengefaßt ist. Von diesen Liedern über die verschiedenen Theile der Glaubenslehre, denen er noch weitere über die Sittenlehre folgen zu lassen beabsichtigte, fanden nicht wenige in den Gesangbüchern der folgenden Jahre Aufnahme; sie kamen dem Wunsche der Herausgeber mancher Gesangbücher, womöglich für jede Glaubenslehre ein besonderes Lied zu haben, entgegen und zeichneten sich dabei durch gewandte Form und glatten Ausdruck vor anderen aus. In der Bearbeitung, welche mehrere seiner Lieder dann durch Diterich (1765), Zollikofer (1766) u. a. erfahren haben, fanden sie hernach eine noch weitere Verbreitung und befinden sich theilweise noch in Gemeindegesangbüchern.

Vgl. Aug. Jac. Rambach, Anthologie christlicher Gesänge, Bd. IV. S. 350 ff. Lexikon der Hamb. Schriftsteller, Bd. III. S. 136 f. E. E. Koch, Geschichte des Kirchenliedes u. s. f., 3. Aufl., Bd. V, S. 516 ff.

Sein ältester Sohn, Jacob Christian H., geboren zu Meuselwitz im J. 1727 und gestorben am 14. April 1779 als Pastor zu Eisleben, wird von Meusel, Lex. Bd. V, S. 272, erwähnt. Ein Sohn dieses Jacob Christian H. ist der jüngere Heinrich Cornelius H., gewesen, der am 17. Juli 1828 als Pastor zu Eythra starb und auch Predigten herausgegeben hat; vgl. Winer, Handbuch der theologischen Litteratur, 3. Aufl., Bd. II, Sp. 166 u. 571.