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ADB:Hassel, Johann Georg Heinrich

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Artikel „Hassel, Johann Georg Heinrich“ von Friedrich Ratzel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 760, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hassel,_Johann_Georg_Heinrich&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 04:22 Uhr UTC)
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Band 10 (1879), S. 760 (Quelle).
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Hassel: Johann Georg Heinrich H., fruchtbarer geographisch-statistischer Schriftsteller. Zu Wolfenbüttel den 30. December 1770 geboren, hier und in Helmstädt erzogen, daselbst Amtsactuar bis 1806, 1808 in Weimar, 1809 in die Stellung eines Directors des statistischen Bureaus zu Kassel eintretend, dann bis zum Zerfall des Königreiches Westphalen vortragender Rath für Unterrichts und Kirchenangelegenheiten im Ministerium des Innern, 1813 Commissär bei der Regelung der Angelegenheiten des aufgehobenen Königreiches, von 1815 an privatisirend in Weimar, wo er am 18. Januar 1829 starb. – Die ersten Arbeiten Hassel’s bezogen sich auf Topographie und Statistik seiner Heimath: „Geographisch-statistische Beschreibung der Fürstenthümer Wolfenbüttel und Blankenburg“ (1802–3). Darauf wandte er sich den größeren europäischen Ländern zu und ließ von 1805 an eine Reihe von statistischen Abrissen erscheinen, welche den großen Umwälzungen jener Zeit auf dem Fuße zu folgen strebten; 1809 gab er ein „Europäisches Staats- und Adreßbuch“, 1813 eine „Statistik des Königreiches Westphalen“, 1816–17 2 Bände eines „Vollständigen Handbuches der Erdbeschreibung und Statistik“, 1817–18 ein „Geographisch-statistisches Lexikon“ in 2 Bänden, von 1819 an mehrere Bände (1–7, 10–17) des Gaspari-Cannabich-Ukert’schen „Handbuches der neuesten Erdbeschreibung“, daneben noch eine Anzahl von Lehrbüchern, Umrissen u. dergl. heraus. 1824–26 war er Herausgeber der „Neuen Geogr. Ephemeriden“ und half die Ersch-Gruber’sche Encyklopädie mitbegründen. H. war ein geschickter und fleißiger Zusammensteller und führte eine gewandte Feder. Auf den Namen eines wissenschaftlichen Geographen hat er jedoch keinen Anspruch, denn so brauchbar seine Bücher als Repositorien der jeweiligen Kenntnisse über Zahl, Staatseinrichtung, Städte, Handel etc. der Völker gewesen sein mögen, so schwach sind sie im Physikalisch-Geographischen und in der vergleichenden Durchgeistigung des Stoffes.