ADB:Harnier, Heinrich Wilhelm Karl von
Metternich im Verein mit noch Anderen von dieser Stellung zurück und ging als außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister nach München, wo er im J. 1823 an den Folgen eines Schlaganfalles, der ihn während eines Rittes im Englischen Garten traf, starb. Ein beredtes Zeugniß von der Werthschätzung der hervorragenden Eigenschaften seines Charakters und Geistes und seiner echt deutschen Gesinnung seitens seiner Zeitgenossen liefern u. a. die in den Tagebüchern des Grafen August v. Platen enthaltenen zahlreichen Bemerkungen über ihn. Er war der Vater des 1800 in München geborenen und 1888 in Meran gestorbenen hessen-darmstädtischen Legationsraths Wilhelm v. H. und Großvater des 1861 am weißen Nil durch einen Büffel getöteten Afrikareisenden Wilhelm v. H.
Harnier: Heinrich Wilhelm Karl von H., preußischer Legationsrath, später großh. hess. Geheimer Rath, außerordentlicher Gesandter und bevollm. Minister, wie auch Bundestagsgesandter, geboren zu Kassel 1767, † zu München 1823. H. stammte aus wallonischer, um 1650 nach Deutschland eingewanderter Hugenottenfamilie, trat in den preußischen diplomatischen Dienst und zeichnete sich besonders bei den Verhandlungen Preußens mit Frankreich, welche zu dem Basler Frieden 1795 führten, aus. Nachdem ihm später als preußischem Legationsrath in München im J. 1804 die gleichzeitige Vertretung der hessen-darmstädtischen Interessen am Münchener Hofe übertragen worden war, ging er nach der Katastrophe des Jahres 1806 ganz in groß-herzoglich hessische Dienste über. Im J. 1815 zum hessischen Bundestagsgesandten ernannt, trat er infolge politischer Meinungsverschiedenheiten mit dem Fürsten