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ADB:Hanau, Salomon Jehuda Leib Cohen

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Artikel „Hanau, Salomon Jehuda Leib Cohen“ von Raphael Kirchheim in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 498–499, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hanau,_Salomon_Jehuda_Leib_Cohen&oldid=- (Version vom 4. November 2024, 21:00 Uhr UTC)
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Hanau: Salomon Jehuda Leib Cohen H., aus Hanau gebürtig, starb nach vielen Reisen durch Deutschland und Italien am 1. Septbr. 1746 in [499] Hannover, ungefähr 60 Jahre alt. Er verfaßte sieben Werke über die Grammatik der hebräischen Sprache, welche mehrmals aufgelegt wurden. Sein erstes Werk „Binjan Schlomo“ verfaßte er in seinem 20. Lebensjahr, es wurde 1708 in Frankfurt a. M. mit Approbation vieler Rabbiner gedruckt. Wolf (Bibl. hebr. I. 1053) sagt von diesem Werke: „Digna quoque quae Christiani evolvatur“. Wenn nun auch in unserer Zeit diesem Lobe nicht allseitig zugestimmt wird, so sind doch Hanau’s grammatische Erklärungen zu fast allen zerstreuten sprachlichen Bemerkungen im Talmud und Midrasch nicht zu unterschätzen. Nach Wolf a. a. O. hätte das Frankfurter Rabbinat gedroht, diese Schrift zu verbrennen, wenn H. nicht die verletzenden und geringschätzenden Ausdrücke, die er sich in seinen Kritiken gegen die alten Exegeten und Grammatiker erlaubt habe, widerrufe. Luzzatto bemerkt hiergegen (Prolegomeni 61), daß von einem Widerruf sich nirgends etwas fände und H. auch in seinen späteren Schriften seine kritische Sprache nicht gemäßigt habe. In der That aber liegt uns auf einem Octavblättchen der verlangte Widerruf, in Frankfurt gedruckt, vor Augen. In einer Schrift „Schaare Tefillah“ hat H. die täglichen jüdischen Gebete sprachlich verbessert; ein Verfahren, das viele Streitschriften hervorrief. Der streitsüchtige Jacob Emden beschuldigte ihn sogar (Vorwort zu Luach Eres) die rabbinischen Approbationen gefälscht zu haben.