ADB:Hallberg, Emilie Emma
Heinrich Heine an. Auch bei ihr stehen die größten Gegensätze hart neben einander, oft in ein und demselben Gedichte: wilde Schmerzausbrüche neben der zartesten Wehmuth, weibliche Anmuth neben Trotz und Hohn, ja man muß hinzufügen, mitunter reizvolle Poesie neben trockener Prosa in der Auffassung. Sie liebt es, sich in excentrischen Kreisen zu bewegen; man kann sie nicht gerade zu den emancipirten ihres Geschlechtes zählen, doch aber vermißt man oft wahre Weiblichkeit. Diese Schärfen und Ecken ihrer Natur treten am stärksten in ihren Liedern hervor. Unter ihren sonstigen Dichtungen sind die „Waldmährchen und Balladen“, 2 Theile, 1854–55 wohl die gelungensten. Sie hat sehr Vieles herausgegeben, ihre letzten Arbeiten anonym: „Die Najade“, 1857; „Heinrich Heine’s Himmelfahrt. Eine Geisterstimme“, 1857; „Die deutsche Nationallitteratur, kritisch, humoristisch, satirisch“, 1857, 2 Hefte etc.
Hallberg: Emilie Emma von H., niederrheinische Dichterin, in ihrer Art eine merkwürdige Erscheinung. Geboren zu Köln am 18. Octbr. 1826, gest. ebenda 1862, schließt sie sich im Geist und Ton ihrer Dichtung an- Vgl. Gortzitza, Gesch. der deutschen Liter. S. 441. Kurz, Gesch. d. D. Litt. Bd. 4, S. 62 b.