ADB:Guichard, Ernst Gustav
Guichard (s. A. D. B. X, 104), dem Friedrich der Große den Namen Quintus Icilius beilegte. Q. studirte in Göttingen und Berlin, promovirte 1847 (Diss. über die Atomgewichte mehrerer einfachen Körper), war von 1849 bis 1853 Privatdocent in Göttingen und Assistent am physikalischen Institute der Universität. 1853 wurde ihm die Professur für Physik und Mineralogie an der polytechnischen Schule übertragen, an welcher er bis zu seinem Tode als Physiker gewirkt hat, nachdem er 1863 von den mineralogischen Lehrvorträgen entbunden worden war. Nach dem Tode von Karl Karmarsch wurde Q. 1870 zum Aichungsinspector für die Provinz Hannover ernannt und 1880 zum beigeordneten Mitgliede der Normalaichungscommission. Q. hat zum Gebrauche für seine Zuhörer zwei schätzbare Lesebücher der Physik veröffentlicht, [48] 1855 die Experimentalphysik, Leitfaden bei Vorträgen und 1863 den Abriß der Experimentalphysik. Die eignen Untersuchungen Quintus’ aus verschiedenen Abschnitten der Physik sind meistentheils in Poggendorff’s Annalen von Bd. 84 an, veröffentlicht; vollständige Nachrichten über alle Arbeiten von Q. sind in den verschiedenen Jahrgängen der Jahresberichte der physikalischen Gesellschaft in Berlin zu finden. Von den experimentalen Untersuchungen Quintus’ sind hervorzuheben über die Polarität des Wismuth und Erzeugung bleibender Polarität desselben (1855 und 1860), über Abhängigkeit des Strahlungsvermögens der Körper von der Natur der umgebenden Mittel (1866).
Quintus Icilius: E. W. Gustav v. Q. Icilius, geb. am 20. September 1824 in Celle, † am 17. März 1885 in Hannover; war ein Nachkomme des Obersten- Poggendorff, biogr.-lit. Handw. II, 554. – Gersdorf, Repertorium 1854. – Leopoldina 1885 Heft 21 S. 59.