ADB:Frisching, Karl Albrecht von
v. Steiger im Vertrauen auf die alte Kraft den unwürdigen Zumuthungen festen Widerstand entgegenstellen und es selbst zum Kriege kommen lassen wollte. F. erwirkte im März 1796 die Ankennung der französischen Republik, war am 25. Januar 1798 Abgeordneter zum eidgenössischen Bundesschwur in Aarau und hatte schon am 27. Februar mit dem heranrückenden General Brüne[WS 1] in Peterlingen zu unterhandeln. Die Unentschlossenheit Berns und der Schweiz vermochte weder Frieden zu halten, noch Krieg zu führen. Als es bereits zu spät war, am 4. März, wurde F. Präsident einer provisorischen Regierung, hatte aber als solcher nur die traurige Pflicht, am Tage darauf dem französischen Heere die Thore der verlassenen Vaterstadt zu übergeben. Nachher zog er sich ganz von den Staatsgeschäften zurück, und trat erst im J. 1800 wieder, kurz vor seinem Tode, in den Vollziehungsrath der helvetischen Republik.
Frisching: Karl Albrecht v. F. von Bern 1734–1801. Er war als ein kluger und gewandter, zugleich beredter und kenntnißreicher Mann geschildert. Seit 1764 war er Mitglied des Großen Rathes, dann Schultheiß zu Thun, und wurde in den Kleinen Rath und zum Sekelmeister erwählt. Als vom J. 1792 an das Auftreten Frankreichs gegen Bern immer drohender und die Unzuverlässigkeit eines Theils der Unterthanen Berns und der Bundesgenossen immer offenbarer wurde, stand F. an der Spitze der zum Nachgeben neigenden Friedenspartei, während der Schultheiß
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Guillaume Marie-Anne Brune (1763–1815), frz. Marschall.
- ↑ Jacques Mallet du Pan (1749–1800), Schweizer Journalist und politischer Propagandist.