ADB:Foltz, Ludwig
Scholl und Lasaulx in Mainz gebildet, kam er 1830 nach München, und besuchte dort die Akademie. Gleich seinem älteren Bruder Philipp ganz Romantiker, arbeitete er hernach eine Zeitlang bei Schwanthaler, ging aber dann wieder zur Architektur über und widmete sich fast ausschließlich der Gothik. [150] Er machte sich da durch seine Restaurationen verschiedener Schlösser, so von Egg in Niederbaiern u. a. zuerst bekannt, was zu seiner Anstellung an der Regensburger Gewerbeschule führte. Dort baute er die königliche Villa in diesem Stil, wobei er indeß mehr Verständniß als Schönheitssinn oder Geschick zeigte. – Auch die Restauration der Münchener Frauenkirche hat er nach seiner Versetzung dorthin geleitet und verschiedene gothische Häuser in ihrer Nähe gebaut, blieb aber immer derb und klobig in der Formbehandlung. Außerdem baute er noch ein Schloß für Baron Künsberg in Oberfranken, leitete die gothische Restauration[WS 1] von Schloß Taxis in Schwaben, Brannenburg am Inn, Donzdorf und Stepperg etc. Viel gesunden Humor, Phantasie und richtiges Stilgefühl verbindet er in seinen hübsch erfundenen kunstgewerblichen Arbeiten, wozu er wol das meiste Geschick besaß, so decorativen Figuren an Oefen, Kaminen, Meubles u. dgl. Er besorgte auch die Restauration des reizenden Münchener Residenztheaters, wo die leichte, üppige Grazie und noch mehr der feine Farbensinn des Rococo freilich über sein Verständniß gingen.
Foltz: Ludwig F., Architekt und Bildhauer, geb. 1809 in Bingen, als Professor am Polytechnicum in München gest. 1867. Unter Arnold in Straßburg,
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Restauraration