Zum Inhalt springen

ADB:Fischer, Johann Eberhard

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Fischer, Joh. Eberh.“ von Julius Löwenberg in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 7 (1878), S. 73–74, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Fischer,_Johann_Eberhard&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 06:58 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 7 (1878), S. 73–74 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Eberhard Fischer in der Wikipedia
Johann Eberhard Fischer in Wikidata
GND-Nummer 119294508
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|7|73|74|Fischer, Joh. Eberh.|Julius Löwenberg|ADB:Fischer, Johann Eberhard}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=119294508}}    

Fischer: Joh. Eberh. F., Historiker und Alterthumsforscher, geb. zu Eßlingen[1] in Schwaben 1697, † zu Petersburg 24. Sept. 1771 als Professor der Geschichte und Alterthumskunde und Mitglied der kaiserl. Akademie. Er war einer der Gelehrten der sogenannten zweiten kamtschatkischen Expedition, die auf kaiserlichen Befehl 1733–1743 von der Akademie der Wissenschaften angeordnet und mit großem Erfolge ausgeführt worden war. Es galt nichts Geringeres als Nordwest-Amerika zu entdecken, die japanischen Gewässer und Inseln zu untersuchen, ganz Nord-Asien zu bereisen und genau zu beschreiben und über die Möglichkeit der so lange gesuchten nordöstlichen Durchfahrt die letzte Entscheidung herbeizuführen. [74] Russen, Deutsche, Schweden, Engländer, Franzosen wirkten zum gemeinsamen Zweck. Die Expedition ward wie ein weitmaschiges Netz über das ungeheure Land gebreitet. Jeder Fachgelehrte erhielt einen bestimmten wissenschaftlichen Theil der Arbeit, jeder Officier oder Geodät einen bestimmten Fluß oder Küstenstrich, kurz es war das erste große Beispiel einer Theilung der Arbeit. Gmelin bearbeitete die Flora Altaica, Delisle und de la Croyère die astronomischen Beobachtungen, Gerhard Friedrich Müller die geschichtlichen Forschungen, die Johann Eberhard F. seit 1740 fortsetzte. Nach seiner Rückkehr schrieb F.: „Geschichte von Sibirien“, Petersburg 1768, 2 Bde., auch in’s Russische übersetzt; „Ueber Ursprung, Sprache etc. der Moldauer und über den Ursprung der Amerikaner“, im historischen Kalender von Petersburg 1770 und 1771; „Quaestiones Petropolitanae“, Göttingen 1770, (enthaltend 4 Abhandlungen: De origine Ungrorum, De origine Tartarorum, De diversis Sinarum Imperatoris nominibus titulisque, De Hyperboreis, edidit A. L. Schlözer, Gotting. 1770); „Ein handschriftl. sibirisches Vocabular“ (vgl. Backmeister, Russ. Bibl., B. 1, S. 291).

Vgl. Ersch u. Gruber, Bd. 44, S. 355; Jöcher.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 73. Z. 9 v. u. l.: Weiltingen (statt Eßlingen). [Bd. 55, S. 889]