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ADB:Felder, Katharina

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Artikel „Felder, Katharina“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 611–612, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Felder,_Katharina&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 05:03 Uhr UTC)
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Felder: Katharina F., Bildhauerin, geboren am 15. Januar 1816 (eheliche Tochter des Bauern Balthasar F. und der Walburga Bitschnau) zu Ellenbogen in der Pfarre Bezau (Bregenzerwald), zeigte schon in der Dorfschule unbezwinglichen Hang zum Schnitzen, indem sie in den Stunden, in welchen sie nach der Sitte ihrer Heimath sticken sollte, vorsorglich ein Holz- und Schneideisen verborgen hielt, um bei zeitweiliger Abwesenheit der Eltern kleine Crucifixe aus [612] Buchs zu schnitzen. Durch eines dieser ganz autodidaktischen Producte wurde sie der Hofmalerin Maria Ellenrieder (s. d) bekannt, welche die schon 22jährige F. nach Konstanz kommen ließ, selbige im Zeichnen unterrichtete, dann aber um 1839 nach München brachte, wo sich Professor Jos. Schlotthauer als väterlicher Freund und Lehrer bewährte. Nachdem sie auf der Akademie, auch unter Anleitung von Peter Cornelius ein Jahr lang gezeichnet hatte, trat sie in Ludwig Schwanthaler’s Atelier, wo sie sich gleichfalls durch Fleiß und Fortschritte rasch auszeichnete. Hier entstanden für den Dom zu Konstanz eine Gruppe in Sandstein mit „Glaube, Hoffnung, Liebe“, zwei Holzsculpturen nach Rorschach etc. Mit der Familie Schinkel gelangte die F. nach Berlin, wo sie durch Chr. Rauch die Aufmerksamkeit des königl. Hofes erregte und ihre Aufträge gleichfalls mit überraschender Tüchtigkeit vollführte, darunter auch eine Reiterstatue des Ritters St. Georg für General Knesebeck. Ihr feiner und zarter Körper unterlag jedoch nur zu bald der anstrengenden Arbeit mit Meißel und Schlägel am 13. Februar 1848. Ihre außerordentliche Kunstbegabung wurde ebenso wie ihre Bescheidenheit allgemein anerkannt. Auch in Berlin behielt sie die züchtige und kleidsame Tracht ihrer Heimath.

Ueber die Werke vgl. Jos. v. Bergmann in den Mittheilungen der k. k. Centralcommission, Wien, XIII. B., 1868, S. CVII, und XIV. B., 1869, S. LXXIV.