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ADB:Eversmann, Alexander

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Artikel „Eversmann, August Friedrich Alexander von“ von Karl Karmarsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 437–438, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Eversmann,_Alexander&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 09:26 Uhr UTC)
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Eversmann: August Friedrich Alexander von E., Technolog, geb. am 8. October 1759 zu Brachwitz bei Halle a. d. Saale, † am 29. October 1837 zu Berlin. Sein Vater war Kriegs- und Domänenrath bei der damaligen Kammer zu Magdeburg. Er selbst bezog, nachdem er sich im Gymnasium und später auf dem Pädagogium zu Halle vorbereitet hatte, 1777 die dortige Universität, zunächst in der Absicht, sich der juristischen Laufbahn zu widmen. Doch erwachte bald in ihm eine überwiegende Neigung zu den Naturwissenschaften und der Technologie; er studirte Chemie in Berlin unter Klaproth und Achard, begleitete 1780 den Minister v. Heinitz auf einer Reise zur Besichtigung der Bergwerke in Westfalen und erhielt 1781 den Titel eines Bergcommissärs mit dem Auftrage, die Fabriken und Bergwerke der Grafschaft Mark zu bereisen. Die Berichte, welche er hierüber erstattete, fanden solchen Beifall, daß die preußische Regierung ihn auf öffentliche Kosten eine bergmännische Reise durch England und Schottland machen ließ. Bald nach seiner im November 1784 erfolgten [438] Zurückkunft wurde er als Bergrath bei dem Bergamte zu Wetter in Westfalen, dann als Bergrath, Kriegssteuerrath und Fabrikencommissär der Grafschaft Mark angestellt. Er entwickelte eine vielseitige und höchst nützliche praktische Thätigkeit: in Schlesien lehrte er (1798) die Zinkgewinnung aus Galmei; nach seinen Angaben war dort zu Tarnowitz (1788) die erste Dampfmaschine des preußischen Staats aufgestellt; er brachte das Verkoken der Steinkohlen in Gang und veranlaßte den Betrieb der schlesischen Eisenschmelzöfen mit Koken (1796–98). In den Leinwandbleichen von Bielefeld und Hirschberg führte er wesentliche Verbesserungen ein; die verbesserte Politur der Nähnadeln in den märkischen Fabriken war sein Werk. Als die unglückliche Schlacht von Jena (1806) auch seine Thätigkeit gehemmt hatte, lehnte er das Anerbieten einer Dienststellung in dem von Napoleon geschaffenen Großherzogthum Berg ab, nahm dagegen eine Berufung nach Rußland an, wo er zuerst Berg- und Hüttenwerke am Ural leitete, dann zufolge Auftrags des Kaisers Alexander (1813–16) die noch bestehende Fabrik blanker Waffen zu Slatoust einrichtete, für welche er deutsche Arbeiter aus Solingen, Remscheid und Klingenthal heranzog. Er schied 1818 aus dem russischen Dienste, ehrenvoll ausgezeichnet durch Rang und Titel eines Oberbergdirectors nebst reichlicher Pension, und verlebte die Jahre der Ruhe in Berlin als Privatmann. – Außer einigen Beiträgen zu Zeitschriften hat E. folgende zwei Werke veröffentlicht: „Technologische Bemerkungen auf einer Reise durch Holland“, Freiberg und Annaberg 1792. „Uebersicht der Eisen- und Stahlerzeugung auf Wasserwerken in den Ländern zwischen der Lahn und Lippe“, 2 Bde., Dortmund 1804–5.

Vgl. Berliner Nachrichten, 1837, Nr. 276. 277. Neuer Nekrolog der Deutschen, 15. Jahrg. 2. Thl.