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ADB:Emo von Wittewierum

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Artikel „Emo von Wittewierum“ von Jacob Cornelis van Slee in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 91–92, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Emo_von_Wittewierum&oldid=- (Version vom 4. November 2024, 20:48 Uhr UTC)
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Emo von Wittewierum. „Wenn uns von vielen niederländischen Klöstern“, so ungefähr äußert sich Moll, „solche Jahrbücher zugekommen wären, als die Chronik von Wittewierum, die Kirchengeschichte dieses Landes im Mittelalter würde sich unstreitig größerer Vollkommenheit erfreuen.“ Dies Lob gehört völlig dem Abte E., welcher mit einem Namensgenossen und Vetter E. von Romerswerve das Prämonstratenserkloster zu Wittewierum in der Nähe von Groningen stiftete. Das „Chronicon abbatum in Werum“, von ihm und seinen Nachfolgern Menco und Folkert verfaßt und herausgegeben von Matthäus in seinen Analecta II, p. 1 sqq. und von Hugo in seiner Sacra antiq. monum. hist. I, 429 sqq., besser aber von Feith und Acker Stratingh, Bronnen van de geschied. der Nederl. No. 4 (Ausgabe der historischen Gesellschaft zu Utrecht), enthält nämlich nebst der Geschichte des Klosters im 13. Jahrhundert bedeutende Nachrichten über Friesland und Groningen, wie auch über die Kreuzfahrten nach Palästina. Besonders der von E. verfaßte Theil, welcher von 1203 bis 1237 reicht, ist sehr verdienstlich, wenn auch stark mit scholastischer Theologie versetzt, deren beste Vertreter zu Paris, Orleans und Oxford er kennen gelernt hatte, nachdem er in seiner Jugend den Unterricht der Benedictiner genoß. Nach seiner Rückkehr als Magister erhielt er ein Schulamt zu Westerembden und nachher das Pastorat zu Husdinge. Seit 1209 beschäftigte ihn mit seinem Vetter die Stiftung des Klosters Bloemhof zu Wittewierum, das 1217 in den Orden Norberts aufgenommen ward. Dort fungirte er als erster Abt bis zu seinem Tod 1237. Durch Frömmigkeit und Arbeitsamkeit wie durch sein Beispiel in fleißigem Abschreiben von Büchern wirkte er wohlthätig auf seine Umgebung. Der Abt Menco, welcher sein Chronicon fortsetzte, erwähnt folgende Schriften Emo’s: „De anima“, „Arbor vitiorum et virtutum“, „De differentia criminum“ und „De differentia virtutum politicarum et theologicarum“, welche aber nicht zu unserer Kenntniß gekommen sind. Auch auf weitere Kreise erstreckte sich seine Wirksamkeit, indem er thätig eingriff in den Streit der Groninger Geistlichkeit mit dem Bischof von Münster und seinem Sachwalter Herdericus, Propst des Klosters zu Schiltwolde, welche mit Zerstörung dieses Convents und Absetzung des Bischofs endete. Auch für die von Olivier von Köln gepredigte Kreuzfahrt unter Kaiser Friedrich II. war er thätig, indem er eine bedeutende Geldsumme zur Ausrüstung eines Schiffes zusammenbrachte.

Vgl.: van Heußen und van Rhyn, Oudhed. van Groningen, p. 396–399; Arend, Algem. Vaderl. Geschied. II, St. I, p. 516 ff.; Moll, Kerkgesch. [92] van Nederl. II. I, p. 35, 286–87, 346, 358, 388; van der Aa, Biogr. Woordenb.