ADB:Elsenheimer, Christoph
Ernst’s von Salzburg in Rom. Im gleichen Jahre kam E. als Assessor für den bairischen Kreis ans Reichskammergericht; 1558 trat er für den nach Wien berufenen Dr. Seld als Hofrath in bairische Dienste ein und gründete sich noch im selben Jahre in München seinen eigenen Hausstand (Hofzahlamtsrechnungen). E. wurde am bairischen Hofe ein eifriger Helfer des obersten Kanzlers Dr. Simon Eck und der gegenreformatorischen bairischen Politik jener Tage. In immer stärkerem Maaße hat er sich das Vertrauen Herzog Albrecht’s V. erworben; spätestents seit Ende der 60er Jahre gehört [339] er zu den einflußreichsten Räthen des Herzogs; 1570 hat der Herzog ihn sogar – obwol er ihn nicht gern von sich lasse – für den Posten des Reichsvicekanzlers empfohlen und dabei Elsenheimer’s juristisches Wissen, seine Beredsamkeit und katholische Gesinnung gerühmt – nur in Sprachen sei er nicht besonders geübt; doch hatte der Kaiser, ehe die Empfehlung eintraf, bereits einen andern ausgewählt. 1574, nach Eck’s Tod, wurde E. bairischer Hof- und Oberstkanzler. Er hat die bairische Politik im Sinne Eck’s weitergeführt: ihre streng katholische Richtung mit den dynastischen Interessen der Wittelsbacher vereinend, die Freistellung und jeden Fortschritt des Protestantismus bekämpfend und sich zähe um Bisthümer für die jüngeren Söhne der Herzöge bemühend. Er erscheint nicht als ein eigenartiger Staatsmann, auch nicht so energisch, so rücksichtslos wie Eck, aber als der zuverlässige, klare, vorsichtige Berather seiner Herren; das Vertrauen Albrecht’s V. und dann Wilhelm’s V. ist ihm bis zu seinem Lebensende erhalten geblieben, obwol er den allzukirchlichen Gedankengängen Herzog Wilhelm’s V. wiederholt das staatliche Interesse entgegenstellen mußte. Er starb im J. 1589, das nähere Datum ist unbekannt.
Elsenheimer: Dr. Christoph E., herzoglich bairischer Oberstkanzler, geboren zwischen 1520 und 1530, † 1589. Er stammte aus einer salzburgischen Bürgerfamilie; über sein Geburtsjahr läßt sich, da er 1554 als Assessor ans Reichskammergericht kam, nur vermuthen, daß es zwischen 1520 und 1530, vielleicht bald nach 1520 fällt. Von seinen juristischen Studien in Deutschland und Italien ist nichts näheres bekannt; 1554 stand er als Rath und Dr. juris in salzburgischen Diensten und war vom Mai bis Juli gemeinsam mit dem bairischen Gesandten Schweiker in den Angelegenheiten Erzbischof- Lossen, Dr. Christian Elsenheimer. Münchener Jahrb. III (1889); – Ders., Der Kölnische Krieg I (1882) und II (1897). – Goetz, Beiträge zur Geschichte Herzog Albrecht’s V. und des Landsberger Bundes (1898). – Münchener Kreisarchiv, Hofzahlamtsrechnungen.