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ADB:Eck, Simon Thaddäus

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Artikel „Eck, Simon Thaddäus“ von August von Kluckhohn in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 606–607, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Eck,_Simon_Thadd%C3%A4us&oldid=- (Version vom 4. November 2024, 21:00 Uhr UTC)
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Eck: Simon Thaddäus E., herzoglich baierischer geheimer Rath und Kanzler, geb. 1515, † 1. Febr. 1574. Als jüngerer Stiefbruder des berühmten Theologen Joh. E. (Maier) erblickte er das Licht der Welt in dem Dorfe Eck an der Günz (Landgericht Ottobeuren), kam schon als Knabe nach Ingolstadt, wo er später an der Universität Humaniora studirte und 1530 als Magister der artistischen Facultät absolvirte; dann widmete er sich der Jurisprudenz und wurde 1532 zum Doctor promovirt. In Wien bekleidete er die Stelle eines juristischen Officials des Bischofs von Passau, wurde in Salzburg Assessor des erzbischöflichen Gerichtes und dann Consiliarius des Bischofs zu Eichstädt. Im [607] J. 1545 wurde er zum Kanzler in dem Rentamte Burghausen ernannt und endlich 1558 von Herzog Albrecht V. an die Spitze der baierischen Landesregierung nach München berufen. Das ihm von Ferdinand I. und Maximilian II. angetragene Amt eines kaiserlichen Vicekanzlers lehnte er ab und nahm nur den Titel eines kaiserlichen Rathes an. – Voll Eifer für den römischen Katholicismus und den Jesuiten innig ergeben, arbeitete E. in München rastlos und energisch an der Säuberung Baierns von allen evangelischen Regungen, sowie an der Besserung des sittlich verwahrlosten Klerus und an der Befestigung der Jesuitenherrschaft. „Zu München hat’s ein scharpfes Eck, davon stürzt man Gott’s Wort hinweck“ – klagten die des Glaubens wegen Bedrängten, und auch gut katholisch gesinnte Männer, welche das Treiben des mächtig aufstrebenden Ordens an der Universität Ingolstadt beobachten konnten, bedauerten die Bethörung, womit in München Hof und Regierung sich von den Jesuiten berücken ließen: aber selbst die Gegner mußten Eck’s Redlichkeit und Unbestechlichkeit anerkennen, während seine Freunde und Anhänger ihn nach seinem Tode als Muster eines glaubenseifrigen, sittenstrengen und gelehrten Mannes verherrlichten und ihm das Hauptverdienst an der Reinigung des Landes von allem Ketzerthum beilegten.

Luctus acad. Ingolstad. in obitum … Sim. Thad. Eckii (Ingolstadt 1574), herausgegeben von Wolfg. Zettel. – Prantl, Geschichte der Ludwig-Maximilians-Universität, Bd. I.