ADB:Eggestein, Heinrich
Johannes Mentelin gemeinschaftlich gedruckt haben, wie wenigstens Hieronymus Gebweiler behauptet, der einen schriftlichen Vertrag gesehen haben will, wonach beide das Geheimniß des Druckens bewahren wollen. Im J. 1471 druckte er zwei Werke: „Clemens V. Constitutiones“ und „Gratianus. Decretum cum apparatu“. Im ersteren Werke bemerkt er, daß er schon unzählige Bände vom göttlichen und menschlichen Rechte gedruckt habe. Diese früheren Werke tragen keine Jahrzahl, unter diesen befindet sich die erste deutsche Bibel, denn nach den neuesten Forschungen steht ihr die Mentel’sche Ausgabe von 1466 nach. Im J. 1472 druckte er „Ciceronis Officia“ und „Justiniani Institutiones“ mit den „Consuetudines Feudorum“, dann weiß man nichts mehr von ihm, indem kein Druck mehr vorkommt, welcher seinen Namen trägt, doch ist es als sicher anzunehmen, daß bis in das J. 1478 Werke mit seinen Typen gedruckt wurden, wie z. B. 1474 ein „Julius Caesar“, jedoch ohne Ort und Drucker, erschienen ist. Wo und wann er gestorben, läßt sich nicht nachweisen, ebenso wenig seine sonstigen Lebensumstände.
Eggestein: Heinrich E., auch Eckstein genannt, ein berühmter Buchdrucker in Straßburg. Er war Magister der Künste und der Philosophie, Vicarius und Siegelbewahrer des bischöflichen Hofes, war in Straßburg geboren, wurde 1442 als Bürger daselbst aufgenommen und 1451 mit Agnes, einer Schwester von Michael Ochsenstein, vermählt; er wohnte in der Jungfrauengasse bei St. Stephan Plan, wo er auch seine Druckerei hatte. Er soll mit dem berühmten gleichzeitigen Buchdrucker- Vgl. Lichtenberger, Geschichte der Buchdruckerkunst zu Straßburg S. 70. Schoepflini Vindiciae typographicae p. 44. 47 u. 100. Falkenstein, Gesch. der Buchdruckerkunst S. 166 u. 167. Hain, Repertorium bibliographicum Vol. I pars II. p. 162 u. 496. Cotton, Typographical Gazetter p. 17. Steigenberger, Deutsche Bibeln S. 35 ff. Lichtenberger, Initia typographica p. 61–73. Panzer, Deutsche Annalen, Zusätze S. 1. Panzer, Annales typographici Vol. I. p. 80–88.