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ADB:Steigenberger, Caspar

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Artikel „Steigenberger, Caspar“ von Franz Heinrich Reusch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 35 (1893), S. 577, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Steigenberger,_Caspar&oldid=- (Version vom 4. November 2024, 21:56 Uhr UTC)
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Steigenberger: Caspar St., mit seinem Ordensnamen Gerhoh, geboren am 20. April 1741 zu Peissenberg, † am 5. August 1787 zu München. Er machte seine ersten Studien in dem Kloster zu Polling, zu dem sein Geburtsort als Pfarrei gehörte, und am Gymnasium zu München, trat am 17. September 1758 in den Orden der regulirten Chorherren zu Polling und setzte zunächst dort seine Studien fort, dann von 1763–66 bei den regulirten Chorherren von der heil. Genovefa zu Paris, endlich 1766–68 zu Rom. Hier wurde er am 28. Februar 1768 zum Priester geweiht. In sein Kloster zurückgekehrt, wurde er in der Seelsorge beschäftigt und docirte Mathematik, Philosophie und Theologie. Im Herbst 1773 wurde er Professor der Philosophie, der allgemeinen und Litteraturgeschichte, 1774 auch Universitäts-Bibliothekar zu Ingolstadt, kehrte aber im September 1777 nach Polling zurück und übernahm wieder den Unterricht der jüngeren Ordensbrüder und die Aufsicht über die Bibliothek. 1781 wurde er zum Vorsteher der Hofbibliothek in München und zum Mitgliede der Akademie der Wissenschaften, auch zum Geistlichen Rath ernannt. – Während seines Aufenthaltes in Paris schrieb er „Dissertation sur le véritable auteur d’un ouvrage intitulé Flores Psalmorum“ (1764); später: „De synodo Neuenheimensi sub Tassilone“ (1777); „Historisch-litterarischer Versuch von Entstehung und Aufnahme der Kurfürstl. Bibliothek in München“ (1784); „Ueber die zwei ältesten gedruckten deutschen Bibeln in der Bibliothek in München“ (1787); ferner einige anonyme Schriftchen und Beiträge zu deutschen und französischen Zeitschriften.

Baader, Lexikon I, 2, 248. – Mederer-Permaneder, Annales Ingolst. V, 35. – Meusel XIII, 310.