ADB:Eaduvius Basan
Gebhardi De re lit. setzt diese in den Anfang des 11. Jahrhunderts. Er beschreibt die Handschrift genau und mit Abbildungen in dem genannten Werke De re literaria coenobii St. Michaelis in urbe Luneburga. Lüneb. 1755. S. 13 ff. Das ältere Evangeliar setzt Gebhardi in das 10. Jahrhundert (S. Ricdag, † 1026) oder den Anfang des 11., das dritte schreibt er dem Zeitgenossen Eaduv’s Raddahius zu. Nach Gebhardi nennt Martini, Beitr. zur Kenntniß der Bibliothek des Klosters St. Michael in Lüneburg, S. 1 und 112 den E., setzt aber die Schrift in das Ende des 11. oder das 12. Jahrhundert, obwol er sich gerade auf Gebhardi beruft; bei Martini sind übrigens viel Druckfehler. Mitthof, Mittelalterliche Künstler und Werkmeister Niedersachsens und Westfalens S. 45 setzt ihn direct ins 12. Jahrhundert und citirt Gebhardi’s Manuscripte in der königl. Bibliothek zu Hannover. – Eaduv’s und Raddahius’ (?) Evangeliare kamen aus dem Museum der Ritterakademie zu Lüneburg in das Welfenmuseum zu Hannover, das des Ricdag wegen der darin befindlichen Billunger-Urkunde in das Archiv des Klosters St. Michaelis und von da in das königl. Archiv zu Hannover.
Eaduvius, mit Beinamen Basan, Mönch des Michaelisklosters zu Lüneburg, ist der Schreiber des kostbarsten, freilich nicht des ältesten der drei schönen Evangeliarien der alten „Goldenen Tafel“ zu Lüneburg, das er mit trefflichen Miniaturen, noch jetzt in Farben strahlend, schmückte. Seinen Namen hat er selbst überliefert, seine Zeit bestimmt die Schrift: der kundige ältere