Zum Inhalt springen

ADB:Dzondi, Karl Heinrich

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Dzondi, Karl Heinrich“ von August Hirsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 513, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Dzondi,_Karl_Heinrich&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 04:13 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Dyon, Adam
Nächster>>>
Diest
Band 5 (1877), S. 513 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Karl Heinrich Dzondi in der Wikipedia
Karl Heinrich Dzondi in Wikidata
GND-Nummer 118681451
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|5|513|513|Dzondi, Karl Heinrich|August Hirsch|ADB:Dzondi, Karl Heinrich}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118681451}}    

Dzondi: Karl Heinrich D., Arzt, den 25. Septbr. 1770 in Oberwinkel (bei Remsa in Sachsen) geboren, hatte zuerst Theologie, später Medicin studirt und sich während eines längeren Aufenthaltes in Wien vorzugsweise mit Augenheilkunde (unter Beer) und Geburtshülfe (unter Boër) beschäftigt; 1811 erhielt er einen Ruf als Prof. ord. und Director der chirurgischen Klinik nach Halle, machte sich hier 1813 französischer Sympathieen verdächtig, so daß sein College Meckel, der dabei eine nicht sehr respectable Rolle gespielt zu haben scheint, gegen ihn beim Ministerium in Berlin denuncirte, und ward in Folge dessen ohne weitere Untersuchung aus seinem Amte entlassen. D. begründete nun eine chirurgische Privat-Klinik in Halle, in welcher er Vorlesungen hielt, und erfreute sich in dieser Stellung eines großen Zulaufes von Kranken und Studirenden, so daß er seinen Collegen Weinhold, der an seine Stelle als Professor der Chirurgie dahin berufen worden war, wesentlich in den Schatten drängte. Einen Ruf als Prof. ord. und Dirigent der chirurgischen Klinik in Greifswald, der 1820 an ihn erging, lehnte er ab, machte später größere wissenschaftliche Reisen und † den 1. Juni 1835 an Apoplexie. – Von seinen sehr zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten (vgl. das vollständige Verzeichniß derselben in Callisen, Med. Schriftsteller-Lexikon V. 480 und XXVII. 401) verdienen hervorgehoben zu werden seine Arbeit „Ueber Verbrennungen etc.“, 1816 (1825), ferner die „Beiträge zur Vervollkommnung der Heilkunde", 1816 (in welchen er Mittheilungen über den von ihm verbesserten Hagendorn’schen Apparat bei Behandlung des Schenkelbeinhalsbruches gibt), seine bekannte Schrift über eine „Neue zuverlässige Heilart der Lustseuche etc.“, 1816 (1832), sodann die interessanten Beobachtungen „De fistulis tracheae congenitis“, 1829 (die erste Mittheilung über diesen Gegenstand) und die Untersuchungen über „Die Functionen des weichen Gaumens beim Athmen, Sprechen, Singen etc.“, 1831. – Bei aller Anerkennung des wissenschaftlichen Eifers, der großen litterarischen Productivität und mancher werthvoller Leistungen Dzondi’s wird man nicht umhin können, ihn des Bestrebens zu zeihen, durch Mittheilung auffallender Thatsachen die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und sich dabei eines an Charlatanismus streifenden Verfahrens schuldig gemacht zu haben.