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ADB:Diesbach, Johann Friedrich Graf von

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Artikel „Diesbach, Johann Friedrich Graf von“ von Wilhelm Edler von Janko in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 146, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Diesbach,_Johann_Friedrich_Graf_von&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 04:18 Uhr UTC)
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Diesbach: Johann Friedrich, Graf v. D., Fürst von St. Agatha, österreichischer Feldzeugmeister. Geb. 1677 zu Freiburg in der Schweiz, trat er nach einer sorgfältigen Erziehung 1695 in französische Kriegsdienste bei dem Schweizer-Garde-Regiment, gab in verschiedenen Actionen in den Niederlanden Proben einer seltenen Tapferkeit, vertauschte aber bald seine bisherigen Dienste mit österreichischen. D. errichtete hier ein Schweizer-Regiment, mit welchem er den spanischen Erfolgekrieg durchfocht, und brachte es bis zum Abschlusse desselben bis zum Generalmajor. In dem Türkenkriege von 1716 befehligte er die Avantgarde des kaiserlichen Heeres und zeigte sich namentlich bei Peterwardein und den Belagerungen von Temeswar und Belgrad als ein kühner, unternehmender Anführer, weshalb er vom Kaiser auch in den Reichsgrafenstand erhoben wurde. Im italienischen Feldzuge hielt er eine harte Belagerung in der Festung Melazzo ruhmvoll aus, wurde im Treffen bei Francavilla gefährlich verwundet, und wagte, obwol von seinen Blessuren noch nicht geheilt, bei der Einschließung von Messina 1719 mit einem beispiellosen Muthe zwei Stürme auf die Stadt, wofür ihm von Karl VI. der Fürstentitel, ein Infanterie-Regiment und die Gouverneursstelle von Syrakus verliehen wurde. Ungeachtet dieses großen, stets wachsenden Glückes und jener Erhebungen, blieb sich D. an Bescheidenheit, Mäßigung und Liebe zu seinen Untergebenen immer gleich und verleugnete diese Hauptzüge seines Charakters auch in der Folge nicht, als noch neue Würden zu den früheren kamen. In der Schlacht bei Parma 1734, in welcher er den rechten Flügel der Armee befehligte, bewies er abermals außerordentliche Bravour, er erhielt hier wieder eine gefährliche Wunde, von welcher er jedoch nie gänzlich genas. D. zog sich deshalb aus den Kriegsdiensten in die heimathliche Ruhe nach Freiburg mit dem Charakter eines Feldzeugmeisters, Kriegs- und Staatsrathes zurück. Er starb 1751.

Hirtenfeld, Oesterr. Milit. Lexikon, II. Bd., S. 79.