Zum Inhalt springen

ADB:Dekker, Cornelis

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Dekker, Cornelis“ von Wilhelm Schmidt (Kunsthistoriker) in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 34–35, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Dekker,_Cornelis&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 04:49 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Dekema
Nächster>>>
Delbrück, Berthold
Band 5 (1877), S. 34–35 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Cornelis Gerritsz. Decker in der Wikipedia
Cornelis Gerritsz. Decker in Wikidata
GND-Nummer 138781230
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|5|34|35|Dekker, Cornelis|Wilhelm Schmidt (Kunsthistoriker)|ADB:Dekker, Cornelis}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=138781230}}    

Dekker: Cornelis D. (Decker), holländischer Landschaftsmaler, Sohn eines Gerrit, ward lange Zeit aus Verwechselung mit dem späteren Kupferstecher [35] Konrad Decker, Coenraet genannt. Er kommt 1643 in den Aufzeichnungen der St. Lucasgilde zu Haarlem vor. Wie daraus zu schließen, mag er etwa um 1620 geboren sein. Er gehörte zu den Künstlern, welche noch jung in den folgenreichen Umschwung der Haarlemer Landschaftsmalerei in den 40er Jahren geriethen; daher stammt seine Verwandtschaft mit Jakob van Ruisdael, welcher als der größte jener Künstler hervorging. Auffallend ähnlich ist er dem Landschaftsmaler Roelof van Vries, der gleichfalls ein echtes Haarlemer Kind, wenigstens als Landschaftsmaler, war, und wie bei letzterem ist bei D. die Jahreszahl 1643 das frühest bekannte Datum auf einem Bilde. Doch zeigt sich Vries dem Cornelis immerhin überlegen, sowol in der Mannigfaltigkeit der malerischen Anschauung, als dem geistvollen Vortrag. D. stellte gern Bauernhäuser am Wasser und unter Bäumen, Waldpartien und dergleichen dar, seine Werke ermangeln allerdings der düstern Poesie des Ruisdael, bieten dagegen hübsche, friedlich idyllische Bilder. Seine Behandlung ist zuweilen zu einförmig und peinlich. „Sein erstes datirtes Bild (von 1643)“, sagt W. Bode, „steht in effectvoller Beleuchtung, in breiter, fast einfarbiger Behandlung dem Isaak Ostade sehr nahe.“ Weitere Bilder von ihm befinden sich in München, Schleißheim, Paris (2 Bilder, in eines malte der französische Rokokomaler H. Fragouard[WS 1] die Figuren), Frankfurt, Kopenhagen (schönes Waldbild, von 1666) u. a. O. Man würde seinem Namen häufiger begegnen, wenn man die Bilder nicht auf Ruisdael und Hobbema getauft und gefälscht hätte. D. zeichnete meistens C. D. Der Künstler fand seine Ruhestätte am 23. März 1678 in der St. Bavokirche zu Haarlem; da sich die Kosten des Begräbnisses blos auf 4 Gulden beliefen, so hat D. wol nur in mäßigen Verhältnissen gelebt.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. gemeint ist wohl Jean-Honoré Fragonard (1732–1806), französischer Maler.