Zum Inhalt springen

ADB:Coster, Samuel

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Coster, Samuel“ von Ernst Martin in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 516–517, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Coster,_Samuel&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 04:20 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 4 (1876), S. 516–517 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Januar 2019, suchen)
Samuel Coster in Wikidata
GND-Nummer 100445217
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|4|516|517|Coster, Samuel|Ernst Martin|ADB:Coster, Samuel}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=100445217}}    

Coster: Samuel C., hat auf die holländische Bühne als Dichter und als Unternehmer großen Einfluß geübt. Er lebte zu Amsterdam als Arzt. Sein Geburts- und sein Sterbejahr sind unbekannt, um 1640 sagt Vondel, daß C. seit 50 Jahren dem Krankenhause treu gedient; und noch 1648 erscheint er neben andern als Festordner bei der Feier des westfälischen Friedens. Auch 1618 beim Einzug des Prinzen Moritz von Oranien und 1621 bei der Begrüßung König Friedrichs von Böhmen war er in gleicher Weise thätig. Seine [517] Dramen fallen jedoch zwischen 1612 und 1619: die ersten wurden in der Alten (Rederyker-) Kammer aufgeführt, seit 1617 in der Duytsche oder Nederduytsche Akademie, einem Theater, das C. erbaut und dessen Gewinn er großentheils dem Waisenhaus zugewendet hatte. So schützte er sich gegen die Angriffe der Theologen, deren Herrschsucht er überall heftig bekämpfte. Unter seinen Stücken finden sich Possen, ein Sinnenspel in der Rederykermanier, ein romantisches Drama in Brederoo’s Art, später auch Bearbeitungen classischer Stoffe, wobei das Tragische hauptsächlich in der Vorführung der schrecklichsten Gräuel gesucht ist. Auf die „Boereklucht van Teeuvis de Boeren men Juffer van Grevelinckhuysen“ (1612) folgten „Spel van Tysken van der Schilden“ 1613, „Spel van de Rycke-Man“ 1615, „Itys, Treurspel“ 1615, „Boertighe Clucht ofte een Tafelspel van twee Personagien, te weten een Quacksalver met zyn knecht“ 1615, „Iphigenia“ 1617, „Isabella, Treurspel“ 1619 (aber schon 1618 auf dem Schloß zu Muiden vor Moritz von Oranien aufgeführt), „Polyxena, Treuerspel“ 1619.

Vgl. Catal. van de bibl. der Maatschappy van nederl. Letterkunde te Leiden. 1b. 76 sq.