ADB:Conradi, Casimir
Daub und Creuzer. Die Laufbahn eines praktischen Theologen brachte ihn in ununterbrochener Folge in eine Reihe Pfarrstellen seiner Heimath, zuerst in Waldböckelheim bei Kreuznach, dann in Freilaubersheim, später in das zweite Pfarramt in Oppenheim und Dienheim und endlich seit Mai 1815 in Dexheim. Ein fortwährend reges wissenschaftliches Streben zeitigte gute Früchte in amtlicher und wissenschaftlicher Beziehung. Amtlich wurde er durch das Vertrauen seiner Berufsgenossen zur Ausarbeituug eines Entwurfs der Synodal- und Presbyterialverfassung mitberufen, ohne freilich dessen Ausführung zu erleben, bekleidete auch das Decanat in Oppenheim und entwickelte schon früher eine große Thätigkeit für die hessische Kirchenunion, wie er denn einen 1828 zum Unterricht seiner Katechumenen gedruckten evangelischen Katechismus verfaßte. Seine wissenschaftlichen Arbeiten sicherten ihm in der theologischen Litteratur einen dauernden Platz; sie verbinden eine tiefere Erfassung der christlichen Dogmen, wie der Bedeutung der Person Christi, mit reiner Sprache und klarem Ausdruck. Hiervon zeugen namentlich seine beiden letzten Schriften: „Christus in der Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft, drei Abhandlungen“ (1839) und „Kritik der christlichen Dogmen“ (1841). Eine mehr philosophische und zwar ideale Richtung kam in seinen beiden ersten selbständig erschienenen Schriften zum Ausdruck: „Selbstbewußtsein und Offenbarung“ (1831) und „Unsterblichkeit und ewiges Leben“ (1837). Daneben gehen kleinere Arbeiten für Zeitschriften.
Conradi: Casimir C., praktischer Theologe und theologischer Schriftsteller, geb. 19. Sept. 1784 zu Wonsheim, Rheinhessen, † 21. August 1849 zu Dexheim. Der Sohn eines evangelischen Pfarrers, legte er, nachdem er auf der Gelehrtenschule zu Kreuznach vorgebildet war, während der akademischen Lehrzeit zu Heidelberg und Würzburg einen durch philologische und philosophische Studien vertieften Grund seines theologischen Fachstudiums. Viel verdankte er namentlich- Nekrolog in der Zimmermann’schen Allgemeinen Kirchenzeitung 1849, Nr. 139.