ADB:Carus, Friedrich August
Kant’schen Grundlagen aus, suchte aber selbständig darauf weiter zu bauen. Am verdienstlichsten durch Reichthum des Stoffs, wie durch planvolle Ausführung[WS 1] sind seine Arbeiten zur Psychologie, deren System wie Geschichte er in Angriff nahm. Daran schließen sich seine beachtenswerthen „Ideen zur Philosophie der Geschichte“, wie „zur Geschichte der Philosophie“ an. Neben seiner Dissertation: „De cosmotheologiae Anaxagoreae fontibus“, 1794 und einigen Abhandlungen im 9. und 10. Stück von Fülleborn’s Beiträgen, heben wir seine nachgelassenen Werke hervor, die zu Leipzig von 1808–23 in 7 Bänden erschienen sind. Bei reichem anregendem Inhalt läßt freilich ihre Darstellungsweise Manches zu wünschen übrig. – Sie enthalten: Bd. I. u. II. Die „Psychologie“, Bd. III. Die „Geschichte der Psychologie“, Bd. IV. „Ideen zur Geschichte der Philosophie“, Bd. V. „Die Psychologie der Hebräer“, Bd. VI. „Ideen zur Geschichte der Menschheit“, Bd. VII. „Moralphilosophie und Religionsphilosophie“. – Sein Sohn war Ernst August C., geb. in Leipzig 10. Juli 1797, † auf einer Reise in Berlin 26. Mai 1854, welcher Professor der chirurg. Klinik in Dorpat war und später das (nach dem Würzburger Heine) erste orthopädische Institut in Leipzig gründete und lange Jahre leitete[1].
Carus: Friedrich August C., Philosoph, geb. 1770 zu Bautzen, † 6. Febr. 1807 zu Leipzig, war an letzterm Orte seit 1795 Baccalaureus der Theologie und Frühprediger und seit 1805 ordentlicher Professor der Philosophie. Er ging in seiner Philosophie von- Vgl. Schott, Recitatio de Cari virtutibus et meritis, Lipsiae 1808 und Ferd. Hand im VII. Bde. der nachgelassenen Werke.
[Zusätze und Berichtigungen]
- ↑ S. 37. Z. 21–23 v. o. l.: welcher 1829 das (nach dem Würzburger Heine) erste orthopädische Institut in Leipzig gründete und 1844 Professor in Dorpat ward. [Bd. 6, S. 794]
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Ausfühung