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ADB:Buzengeiger, Karl Heribert

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Artikel „Buzengeiger, Karl Heribert Ignatius“ von Moritz Cantor in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 678, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Buzengeiger,_Karl_Heribert&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 10:35 Uhr UTC)
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Buzengeiger: Karl Heribert Ignatius B., Mathematiker und Mineralog, geb. 16. März 1771 in Tübingen, † 7. Sept. 1835 in Freiburg (im Breisgau). Er war der Sohn unbemittelter Eltern und mußte vom frühen Knabenalter an durch Ertheilung von Unterricht im Rechnen, im Lateinischen, in der Musik etc. deren Kenntniß seine rasch entwickelten Geistesanlagen sich schnell aneigneten, nicht blos sich selbst forthelfen, sondern auch seine Eltern namhaft unterstützen. In Mathematik und Naturwissenschaften, seinen Lieblingsfächern, war er insbesondere Schüler von Christoph Friedrich Pfleiderer, Professor in Tübingen, dem er in so begeisterter Liebe und Verehrung nacheiferte, daß selbst seine Handschrift eine auffallende Aehnlichkeit mit der des Lehrers annahm. Von der Universität entlassen, wechselte B. seinen Aufenthalt mit Stuttgart, dann mit Berlin, wo er überall leicht beliebt und in allen Kreisen gern gesehen wurde. Seine erste Anstellung erlangte er als Lehrer der Mathematik in Nürnberg, später Ansbach, wo er bis 1819 blieb. In diesem Jahre wurde er, namentlich auf Bohnenberger’s Empfehlung, als ordentlicher Professor der Mathematik an die Universität Freiburg berufen, welcher er bis zu seinem Tode, zuletzt mit dem Titel Hofrath, angehörte, und an welcher er neben seinem eigentlichen Fache seit 1825 auch Vorlesungen über Mineralogie vor stets zahlreichen Auditorien hielt. Seine veröffentlichten Arbeiten bestehen neben einer „Leichten und kurzen Darstellung der Differentialrechnung“ (Ansbach 1809) in Aufsätzen über Gegenstände der Geometrie und der Integralrechnung, abgedruckt in Zach’s Monatlicher Correspondenz zur Beförderung der Erd- und Himmelskunde Bd. XXII–XXVIII (1810–1813) und in dem II., III., V. und VI. Bande der Zeitschrift für Astronomie (1816–1818). Während des ganzen Aufenthaltes in Freiburg übergab er nichts dem Druck, wiewol grade aus dieser Zeit viele Untersuchungen genannt werden, welche in seinem Nekrologe ausführlich aufgezählt sind. Die damit verknüpfte Aufforderung an den Erben seiner Papiere, den Inhalt der mathematischen Welt nicht vorzuenthalten, scheint jedoch fruchtlos geblieben zu sein. Buzengeiger’s Charakter wird als ein überaus liebenswürdiger geschildert, namentlich sein Witz sei von elektrisirender Wirkung gewesen.

Neuer Nekrolog, XIII (1835), II. 1205 f.