ADB:Burchgrave, Daniel de
Prouninck, genannt Deventer, und dem bösen Geiste Leicester’s, Jaques Reingoud, einem argen politischen Abenteurer und finanziellen Speculanten, half er die Politik Leicester’s in dem Interesse Hollands immer mehr entgegen laufende Bahnen lenken und ward bald allgemein gehaßt als eines der schlechten Subjecte. Bei der Errichtung des berüchtigten Finanzraths war auch er betheiligt; er sollte Auditeur des Raths sein; sobald diese Schöpfung Reingoud’s in die Luft gesprengt wurde, trat er zurück in seine frühere Stellung und war fortwährend in Leicester’s Umgebung thätig, die von diesem vorgenommene Revolution zu fördern, so bei dem projectirten Anschlag auf Amsterdam. Nach Leicester’s Abgang, Ende 1587, wird er nicht mehr genannt. Er stand lange in schlechtem Geruch bei den niederländischen Geschichtschreibern, doch ist kein schlechter oder unehrlicher Streich von ihm je bekannt geworden; er vertrat offen und nicht ohne großes Geschick die Ansichten seiner Partei, zu der er durch die Schuld des engherzigen Systems seiner Gegner getrieben ward.
Burchgrave: Daniel de B., niederländischer Staatsmann, aus Gent geboren, ward 1580 General-Procurator von Flandern und wanderte nach dem Falle der vlämischen Städte nach Holland aus. Wie fast seine sämmtlichen Genossen schloß er sich der calvinistischen Partei, welche dem englischen General-Gouverneur, dem Grafen von Leicester gegen die Staaten von Holland folgten, an, denn die Flüchtlinge waren nach dem damaligen engherzigen particularistischen System von fast allen Stellen ausgeschlossen, da sie zu keiner Provinz gehörten. Durch Leicester zum Secretär des Staatsraths ernannt, 1586, gewann de B. durch seine Bekanntheit mit der englischen Sprache und Sitte großen Einfluß auf den nicht einmal französisch verstehenden Gouverneur. Eng verbunden mit dem Haupt der Utrechter Demokraten, dem Brabanter