Zum Inhalt springen

ADB:Bredow, Adalbert von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Bredow, Adalbert von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 47 (1903), S. 214, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bredow,_Adalbert_von&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 09:28 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Brehm, Alfred
Band 47 (1903), S. 214 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Adalbert von Bredow in der Wikipedia
Adalbert von Bredow in Wikidata
GND-Nummer 140006834
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|47|214|214|Bredow, Adalbert von|Bernhard von Poten|ADB:Bredow, Adalbert von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=140006834}}    

Bredow: Friedrich Wilhelm Adalbert von B., königlich preußischer Generallieutenant, am 25. Mai 1814 auf dem Familiengute Briesen bei Friesack im Kreise Westhavelland geboren, trat am 16. Februar 1832 beim Garde-Husarenregimente in den Dienst, ward am 16. December des nämlichen Jahres zum Secondlieutenant befördert und gehörte dem Regimente an bis er am 14. Juni 1856 zum Major und etatmäßigen Stabsofficier im 1. Dragonerregimente in Tilsit ernannt wurde. Diese Stellung vertauschte er im nächsten Jahre mit der gleichen im 3. Husarenregimente, dessen Garnisonen nahe bei seiner Heimat lagen, wurde am 18. Mai 1859 Commandeur des 4. Dragonerregimentes zu Lüben in Niederschlesien und bei Ausbruch des Krieges vom Jahre 1866 Commandeur der aus vier ostpreußischen Regimentern bestehenden Reserve-Cavallerie des I. Armeecorps, an deren Spitze er im Verbande der Armee des Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen den Feldzug in Böhmen mitmachte und, ohne am Gefechte theilzunehmen, den Kämpfen von Trautenau und von Königgrätz beiwohnte. Nach Friedensschluß ward ihm als Generalmajor das Commando der 7. Cavalleriebrigade zu Magdeburg übertragen. Im Kriege gegen Frankreich befehligte er die drei Regimenter starke 12. Brigade der 5. Cavalleriedivision Rheinbaben. Mit zwei derselben, dem 7. Cürassier- und dem 16. Ulanenregimente, von denen aber ein jedes nur mit drei Schwadronen betheiligt war, führte er am 16. August 1870 in der Schlacht von Vionville-Mars la Tour den als „Todesritt“ vielfach verherrlichten kühnen Angriff aus, welcher das gefahrdrohende Vorgehen des VI. französischen Corps unter Marschall Canrobert zum Stehen brachte (Kähler, Die Cavallerie in der Schlacht von Vionville und Mars la Tour am 16. August 1870. Berlin 1873). Nachdem er, am 18. Januar 1871 zum Generallieutenant aufgerückt, als der Krieg beendet war zunächst zu den Officieren von der Armee gehört und dann seit dem Sommer 1872 die 18. Division zu Flensburg commandirt hatte, trat er am 2. December 1873 in Pension, zog sich auf sein Gut Briesen zurück und ist dort am 3. März 1890 gestorben.

In der königlichen Cabinetsordre, durch welche am 27. Januar 1889 dem 1. schlesischen Dragonerregimente Nr. 4 zu bleibender Erinnerung an die vielen Mitglieder der Familie, welche in hervorragenden Stellungen dem Heere gute Dienste geleistet haben, der Name „von Bredow“ beigelegt wurde, heißt es: „Ich habe dabei auch insbesondere das hohe Verdienst anerkennen wollen, welches sich ein früherer Commandeur, der Generalleutnant von Bredow, in der Schlacht von Vionville-Mars la Tour als Führer der 12. Kavallerie-Brigade erworben hat“.

Bredow hat Aufzeichnungen „Aus meinem Leben“ hinterlassen (als Manuscript gedruckt. Berlin 1885), deren wesentlichsten Gegenstand die Theilnahme am Kriege von 1870/71 bildet.