ADB:Birago, Karl Freiherr von
Erzherzog Maximilian geleiteten Befestigungsarbeiten verwendet. Von ihm rührt die neue Construction der Lafetten für die Haubitzen im Innern der Linzer Thürme her. 1837–39 stand er wieder als Major beim Generalstabe, nachdem er im Auftrage des Herzogs von Modena 1835 die Befestigungen des Po-Uebergangs bei Brescollo erbaut hatte, denen er 1839 nach eigener Construction die Brücke daselbst hinzufügte. 1840 ward er zum Oberstlieutenant und zum Premierwachtmeister in der neuerrichteten adligen lombardisch-venetianischen Leibgarde, schon 1841 zum Oberst ernannt, fortwährend mit wichtigen Vermessungs- und Pionierarbeiten beschäftigt. 1844 ward er zum Commandeur der Pionierbrigade befördert und 1845 bei Verleihung der eisernen Krone in den Freiherrnstand erhoben. Aber schon im selben Jahre entriß ihn infolge zu großer geistiger Anstrengungen ein früher Tod seiner erfolgreichen Laufbahn. – 1839 erschienen von ihm „Untersuchungen über die europäischen Militärbrückentrains“.
Birago: Karl Freiherr v. B., österreichischer Oberst, geb. zu Cascina d’Olmo bei Mailand 24. April 1792, † zu Wien 29. Dec. 1845. Zu Pavia, wo er studirte, widmete er sich hauptsächlich den mathematischen Wissenschaften unter Bordoni’s Leitung, ward schon seit seinem siebzehnten Jahre als Geometer verwandt und 1813 von der italienischen Regierung zum Unterlieutenant der Infanterie wie zum Adjutanten der Militärschule zu Pavia ernannt. Beim Uebergang der Lombardei an Oesterreich trat B. in die österreichische Armee ein. Wegen seiner besonderen Begabung auch hier bald geschätzt, ward er bei vielfachen Recognoscirungen, Vermessungen und militärischen Kartenaufnahmen in Oberitalien und in den Alpen verwendet. 1823–26 stand er als Lehrer der Mathematik bei der Pionierschule in Mailand. In dieser Zeit (1825) trat er zuerst mit derjenigen Erfindung hervor, welche seinen Namen besonders bekannt gemacht hat, nämlich mit einer neu construirten militärischen „Laufbrücke“. Unter vielfachen Versuchen bewährt und mehr und mehr vevollkommnet, gelangte dieselbe 1828 zur Einführung bei der österreichischen Armee und auch das Ausland zeigte lebhaftes Interesse an dieser Erfindung. B. ward inzwischen 1826 zum Oberlieutenant und 1830 zum Hauptmann beim Generalstab befördert. 1830–35 ward er in Linz bei den von- Heller, in der Oesterr. Mil. Zeitschrift 1846 Bd. II. 3 ff.