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ADB:Beyschlag, Daniel Eberhard

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Artikel „Beyschlag, Daniel Eberhard“ von Hermann Kern in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 606, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Beyschlag,_Daniel_Eberhard&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 04:16 Uhr UTC)
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Beyschlag: Daniel Eberhard B., geb. 9. Nov. 1759 zu Nördlingen, † 1835. Als Student in Leipzig war er Dinter’s Zimmergenosse. Er war zuerst (1782–1789) Conrector, dann Rector des Lyceums in seiner Vaterstadt. 1801 berief ihn der damals reichsstädtische Magistrat Augsburg’s in das Rectorat des evangelischen St. Anna-Collegiums. Seine dortige Thätigkeit reichte weit über die Grenzen der seiner Leitung anvertrauten Anstalt hinaus, obwol dieselbe außerordentliche Kraft namentlich dann in Anspruch nahm, als 1806 Augsburg zur Krone Baiern kam und ihm die Direction der vereinigten protestantischen und katholischen Gymnasien übertragen wurde. Er errichtete eine Sonntagsschule, verband mit ihr eine Bildungsanstalt für Volksschullehrer und gründete das nach ihm benannte Institut für die weibliche Erziehung. Im J. 1819 fühlte er sich für sein volles Amt nicht mehr kräftig genug: er bat um Entbindung vom Rectorat und erbot sich, den Unterricht im Hebräischen am Gymnasium noch zu ertheilen und das ihm früher übertragene Amt eines Kreis- und Stadtbibliothekars fortzuführen. Nachdem ihm dieser Wunsch 1821 erfüllt war, erwarb er sich große Verdienste nicht nur um die Bibliothek, sondern auch durch Gründung des Antiquarium romanum. Die Lieblingsbeschäftigungen seines spätern Lebens waren archäologische und numismatische Studien. 1833 wurde er zum Hofrath ernannt und mit dem Ludwigsorden decorirt. Am 8. Febr. 1835 endigte ein Schlagfluß sein Leben. Unter seinen zahlreichen litterarischen Veröffentlichungen, deren genaues Verzeichniß sich in dem Neuen Nekrologe der Deutschen XIII, 1, S. 153 findet, möchten hervorzuheben sein „Beiträge zur Kunstgeschichte der Reichsstadt Nördlingen“ (Programmabhandlungen von 1795–1801), „Beiträge zur nördlingischen Geschlechtshistorie“ (I. Thl. 1801, II. Thl. vom Maler Müller[WS 1], aber durchgesehen und verbessert von B.), „M. Joh. Andr. Liscovius, ein Beitrag zur Geschichte der Pädagogik aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts“ (Progr 1805), „Leo Ravenspurger’s Befehl an seinen Sohn Christoph, ein Beitrag zur Geschichte der Pädagogik aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts“ (Progr. 1806), „Augsburgs Formschneiderarbeiten aus dem 15. und 16. Jahrhundert“ (1829), „Die Augsburger Confession nach einer in dem Archive der Stadt Nördlingen befindlichen vollständigen Handschrift mit Varianten einer noch ungedruckten Handschrift etc.“ (1830), „Versuch einer Münzgeschichte Augsburgs im Mittelalter und Beiträge zur Münzgeschichte der übrigen suevisch-allemannischen Lande“ (1835).


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Johannes Müller (1752–1824).