Zum Inhalt springen

ADB:Beer, Michael

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Beer, Michael“ von Hermann Hettner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 250, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Beer,_Michael&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 06:12 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Beer, Joseph Georg
Nächster>>>
Beer, Wilhelm
Band 2 (1875), S. 250 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Michael Beer (Autor) in der Wikipedia
Michael Beer in Wikidata
GND-Nummer 118657887
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|2|250|250|Beer, Michael|Hermann Hettner|ADB:Beer, Michael}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118657887}}    

Beer: Michael B., am 19. Aug. 1800 von reichen jüdischen Eltern geb., der jüngere Bruder des Componisten Meyerbeer. Durch die schöngeistigen Kreise seines elterlichen Hauses, in welchem namentlich auch die gefeierten schauspielerischen Kräfte Berlins verkehrten, wurde er schon früh auf das Drama hingelenkt; er war 19 Jahre alt, als sein erstes Trauerspiel „Klytemnästra“ auf der Berliner Hofbühne gegeben wurde. Nach Vollendung seiner Universitätsstudien lebte er abwechselnd in Paris und München emsig mit dramatischer Schriftstellerei beschäftigt. Er starb 22. März 1833 an einem Nervenfieber, noch nicht 33 Jahre alt. Von seinen Dramen sind besonders „Der Paria“ (1823) und „Struensee“ (1828) bekannt geworden. Der Paria, welcher sich auch Goethe’s warme Theilnahme errang, ist ausgezeichnet durch die ergreifende Darstellung des Kampfes, welchen eine edle Natur gegen drückende und erniedrigende Satzungen und Verhältnisse der bestehenden Sitte und Staatsidee kämpft; es ist der Schmerzensschrei über die Pariastellung des Judenthums. Struensee ist auf den tiefen Gegensatz zwischen fortschreitender Reform und widerstrebender junkerhafter Selbstsucht gebaut; aber der dramatische Aufbau ist unsicher, die Handlung wirr und in Episoden verzettelt. Michael B. war von edler Gesinnung und feiner Bildung, aber ohne Tiefe und Ursprünglichkeit. Sämmtliche Werke, herausgegeben von Ed. v. Schenk, 1835 (mit Biographie). Briefwechsel, herausgegeben von demselben, 1837.