Zum Inhalt springen

ADB:Bartels, Ernst Daniel August

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Bartels, Ernst Dan. Aug.“ von August Hirsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 86, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bartels,_Ernst_Daniel_August&oldid=- (Version vom 24. Dezember 2024, 17:47 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 2 (1875), S. 86 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Ernst Daniel August Bartels in der Wikipedia
Ernst Daniel August Bartels in Wikidata
GND-Nummer 11606238X
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|2|86|86|Bartels, Ernst Dan. Aug.|August Hirsch|ADB:Bartels, Ernst Daniel August}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=11606238X}}    

Bartels: Ernst Dan. Aug. B., Arzt, den 26. Dec. 1774 in Braunschweig geb. (s. o.), habilitirte sich, nachdem er 1801 den med. Doctorgrad in Jena erlangt hatte, zuerst in seiner Vaterstadt, 1803 in Helmstedt, wo er zum Prof. extraord. und Vorsteher der anat. Anstalt ernannt wurde. 1805 folgte er einem Rufe als Professor der Medicin und Geburtshülfe nach Erlangen, 1810 ging er als Prof. ord. nach Marburg, 1811 als Director der medicinischen Klinik nach Breslau, 1821 kehrte er in gleicher Eigenschaft nach Marburg zurück und kam endlich 1828 als Director der Klinik und Mitglied der wissenschaftlichen Deputation für Medicinalwesen nach Berlin, wo er im Juni 1838 starb. – B. gehörte denjenigen Jüngern der naturphilosophischen Schule an, welche ihren Weg dahin aus der Erregungstheorie gefunden hatten; von jenem Standpunkte hatte er zuerst eine, nicht ohne Geist entwickelte „Neue Theorie der Chemie und Physik“, Hannov. 1804, später eine Reihe biologischer und physiologischer Arbeiten, darunter einen anerkennenswerthen „Leitfaden der Physiologie der menschlichen Lebensthätigkeit“, Freiberg 1809, veröffentlicht, an welche sich eine mit großer Wärme geschriebene „Vertheidigung der Gall’schen Lehre“ (Berlin 1806.), ferner eine auf naturphilosophische Theoreme gestützte „Erklärung der Vorgänge im thierischen Magnetismus“ (Frankf. a. M. 1812.), eine naturphilosophische Darstellung der Natur („Anfangsgründe der Naturwissenschaft“. 2 Bde. Leipz. 1821–22.) und einige pathologische Arbeiten anschließen. Schon in der 1829 erschienenen „Pathologischen Physiologie“ (Cassel) herrscht ein mehr nüchterner Ton, und noch mehr spricht sich diese Wandelung zu einem wissenschaftlichen Realismus in den letzten Schriften Bartels’ („Grundzüge einer speciellen Pathologie der Cholera“, Rost. 1832. und „Die gesammten nervösen Fieber“ etc., 2 Bde. Berl. 1837. 1838.) aus; bald nach Beendigung des zweiten Theiles der letztgenannten Schrift starb B., und so war dem hochgeschätzten Manne der Schmerz erspart, zu sehen, wie spurlos diese mit großem Fleiße bearbeitete Schrift an den Zeitgenossen vorüberging, welche dem veralteten Standpunkte seiner Anschauungen schon entwachsen waren oder doch schnell entwuchsen. Ein vollständiges Verzeichniß der von B. veröffentlichten Schriften findet sich bei Callisen I. 456. XXVI. 158.