ADB:August (Herzog von Sachsen-Weißenfels)
Johann Georg I. von Sachsen, geb. 13. Aug. 1614, wurde 23. Jan. 1628 von dem Domcapitel zu Magdeburg an Stelle des geächteten Markgrafen Christian Wilhelm von Brandenburg zum Administrator postulirt, wogegen der Papst das Erzbisthum dem Erzherzog Leopold Wilhelm verlieh; doch wurde jener durch den Prager Frieden von 1635 auf Lebenszeit anerkannt, gelangte aber erst 1638, nachdem die Schweden aus dem Magdeburgischen vertrieben waren, zum vollen Besitze des Erzstiftes. Seine [681] Vorstellungen hauptsächlich bewirkten, daß sich Johann Georg I. 1645 zum Waffenstillstand mit den Schweden verstand. Der westphälische Friede sicherte ihm den Besitz des Erzstiftes auf Lebenszeit. Die vier magdeburgischen Aemter Querfurt, Jüterbock, Dahme und Burg, welche durch denselben ganz an Sachsen gekommen waren, bestimmte ihm sein Vater nebst anderen Aemtern testamentarisch als besonderes Erbtheil. Dadurch wurde Herzog A. der Stifter der Nebenlinie Sachsen-Weißenfels, die 1746 ausstarb, aber auch in mehrfache Streitigkeiten mit seinem Bruder, dem Kurfürsten, verwickelt. 1659 fiel ihm der größte Theil der ausgestorbenen Grafschaft Barby zu und 1663 erreichte er die Erhebung von Querfurt zu einem reichsunmittelbaten Fürstenthum. Durch seine Prachtliebe und Verschwendung legte er den Grund zu der tiefen Verschuldung seiner Nachkommen. Bis zu seinem Tode 1680 residirte er zu Weißenfels, wo er die Augustusburg erbaute und, ein Freund der Wissenschaften, das akademische Gymnasium stiftete. Als Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft führte er den Namen „der Wohlgerathene“. In erster Ehe war er mit Anna Maria von Mecklenburg, in zweiter mit Johanna Walpurg von Leiningen-Westerburg vermählt.
August, zweiter Sohn des Kurfürsten