Zum Inhalt springen

ADB:Allard von Amsterdam

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Allard von Amsterdam“ von Joachim Joseph Vos in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 348, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Allard_von_Amsterdam&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 06:47 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Alkuin
Nächster>>>
Allenblumen, Johann
Band 1 (1875), S. 348 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Februar 2020, suchen)
Allard von Amsterdam in Wikidata
GND-Nummer 102559120
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|1|348|348|Allard von Amsterdam|Joachim Joseph Vos|ADB:Allard von Amsterdam}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=102559120}}    

Allard von Amsterdam ward im J. 1490 von wohlhabenden Eltern geboren, befliß sich zu Köln und nachher zu Löwen des Studiums der lateinischen und griechischen Sprache, in welchen er sich ziemlich umfangreiche Kenntnisse erwarb, und genoß an letztgenannter Universität den theologischen Unterricht eines Jacob Latomus und Ruard Tapper. Ob A. die kirchliche Weihe empfangen ist unsicher. Ebenso ob er die Stelle eines Lehrers an der Löwener Universität bekleidet hat. So viel steht fest, daß er dort über eine grammatische Schrift des Erasmus Vorlesungen hielt, welche 1520 von hoher Hand verboten wurden. Seitdem hielt er sich abwechselnd zu Amsterdam, Köln, Utrecht und Löwen auf, wo er 1544 gestorben ist. A. gab 1539 zu Köln die Schriften Agricola’s heraus und hinterließ viele theologische Schriften, die meistens in heftiger Polemik die Lehren der Reformatoren bekämpfen. Wohl standen Agricola und Erasmus bei ihm in hoher Achtung, auch war er für die Fehler des damaligen Clerus keineswegs blind, aber gegen die Reformatoren war er gleichwol von Haß erfüllt und hat öffentlich die Hinrichtung der Ketzer vertheidigt. Bei Paquot Mémoir. pour serv. à l’hist. litt. d. Pays-bas, II. p. 549, und Glasius Godg. Ned. i. v. findet sich eine lange Liste von Allard’s Schriften, deren hier nur erwähnt werden mögen: „Haeretici descriptio“, 1539, „Dissertatiunculae tres breves ac pernecessariae contra praecipuum fundamentum hujus temporis haereticorum“, Antv. 1541. Auch von Wagenaar, Beschr. van Amsterdam XI. S. 191 ff. wird A. besprochen.