ADB:Adamo, Albert
König Ludwig II. im Costüm des Hubertusordens (1878) für die Aula des k. Wilhelms-Gymnasiums, an welchem A. die Stelle eines Zeichenlehrers bekleidete. Dann folgten viele feine Bildchen: „Zerstreute Spieler“ (1877), „Duellforderung“, „Ungebetene Gäste“, „Einsame Wacht“, „Häusliche Scene“ (1881); die „Mahlzeit des Pfarrherrn“, „Siesta“ (Ueber Land und Meer, 1887, Bd. 57, S. 488); „Niederländisches Atelier“ (Lützow’s Zeitschr. 1881, XVI, 509), „Lustiges Handwerk“, „Entdeckte Heimlichkeiten“ u. dgl. Stimmungsvoll war die Ansicht eines ruinösen „Parks“, in welchem auf überwachsenen Wegen, zwischen Säulentrümmern und zerbrochenen Statuen ein Reh seine Aesung sucht und die „Kindergruppe vor dem Thore eines herrschaftlichen Schloßgartens“ (1886). Aus diesem behaglichen Schaffen riß den Künstler nach kurzem, aber schwerem Krankenlager der Tod am 8. Februar 1887. A. zeichnete auch für die „Münchener Bilderbogen“ und den „Daheim-Kalender“ manch heiteres Blatt.
Adamo: Albert A., Genremaler, geboren 1849 zu München als der zweite Sohn des Ministerialarchivars Max Joseph A. († 1882). Während dessen genialer Sohn Max (geb. 1837) schon frühzeitig großartige Erwartungen erweckte und auf seinen ernsten Beruf als Historienmaler lossteuerte, wurde Albert durch den Besuch des Gymnasiums und der Universität auf die juridische Laufbahn vorbereitet, bis er sich plötzlich der Kunst zuwendete, wozu er immer besondere Neigung und entschiedenes Talent besaß. Schon das erste Auftreten 1873 mit drei Genrebildern „Morgentoilette“ (Dame in weißem Atlaskleide), „Der erste Hausschlüssel“ (eines Schlosserlehrlings) und „Im Laboratorium“ (wiederholt als „Nekromant“ 1881 und „Alchimist“ 1884, als Holzschnitt in Nr. 8 der Gartenlaube 1887) bewährte seinen entschiedenen Zug zum genrehaft-heiteren Gebiet mit unverkennbarer coloristischer Begabung. Auch malte er vorzügliche Porträts, z. B. des Bierbrauereibesitzers M. Pschorr (1877) und- Vgl. Nekrol. in Nr. 182 d. Allg. Ztg., 3. Juli 1887; Ueber Land u. Meer 1887, 57. Bd., S. 442.