Über die Verwirrung der Sprachen/Einleitung
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Einleitung
[Bearbeiten]Der griechische Titel dieser Schrift lautet in sämtlichen Handschriften wie bei Eusebius[1] περὶ συγχύσεως διαλέκτων. Auch in der Schrift selbst haben wir einige Stellen, die auf diesen Namen hinweisen. Das Wort σύγχυσις fand Philo auch in der LXX vor. Er nahm es gerne auf, zumal es ihm eine besondere Stütze für die Notwendigkeit der allegorischen Auffassung der biblischen Erzählung von der Sprachenverwirrung zu bieten schien (§ 191ff.).
Ob diese Schrift unmittelbar auf die vorangehende Über die Nüchternheit folgt, läßt sich nicht feststellen.[2] Sicher ist 1 Mos. 10 wegen seines trockenen, genealogischen Inhaltes nicht behandelt worden. Sonst wäre es unerklärlich, daß wir eine allegorische Deutung der nur dort vorkommenden Namen in den anderen philonischen Schriften nicht finden. Aus demselben Grunde wird 1 Mos. 11, 10–28 übergangen sein.
Die Schrift wendet sich gegen jüdische Apostaten (§ 2), die durch den Vergleich mit griechischen Sagen den Wert der hl. Schrift herabsetzen wollten. Den biblischen Bericht über die Sprachenverwirrung fanden sie märchenhaft und suchten daraus eine Waffe gegen die ganze jüdische Überlieferung zu schmieden. Noch der Kaiser Julian der Apostat wiederholte dieselben Einwände gegen diese biblische Erzählung.[3] Ohne den Wortsinn ganz zu verwerfen (§ 190), sucht Philo darzutun, daß diese noch einen anderen, psychologisch-ethischen Sinn habe.
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