Zweite Verordnung zur Änderung und Ergänzung der Naturschutzverordnung
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Auf Grund des § 26 des Reichsnaturschutzgesetzes vom 26. Juni 1935 (Reichsgesetzbl. I S. 821) wird verordnet:
Artikel I
[Bearbeiten]- Die Verordnung zum Schutze der wildwachsenden Pflanzen und der nichtjagdbaren wildlebenden Tiere (Naturschutzverordnung) vom 18. März 1936 (Reichsgesetzbl. I S. 181) in der Fassung vom 21. Januar 1938 (Reichsgesetzbl. I S. 45) wird wie folgt geändert und ergänzt:
§ 1
[Bearbeiten]- (1) Im § 4 erhalten die Nrn. 5, 7, 8, 16, 19 und 21 folgende Fassung:
- „5. Lilien, Lilium, alle einheimischen Arten (einschließlich Türkenbund)“,
- „7. Schwertel, Siegwurz, Gladiolus, alle einheimischen Arten“,
- „8. Orchideen, Knabenkräuter, Orchidaceae, die folgenden Gattungen und Arten:
- Frauenschuh, Cypripedium calceolus L.
- Waldvögelein, Cephalanthera
- Kohlröschen, Brändlein, Nigritella
- Kuckucksblume, Platanthera
- Fliegen-, Bienen-, Hummel- und Spinnenblume, Ophrys
- Dingel, Limodorum abortivum (L.) Swartz
- Riemenzunge, Himantoglossum hircinum (L.) Spr.“,
- „16. Weiße und Gelbe Seerosen, Nymphaea und Nuphar, alle einheimischen Arten“,
- „19. Stranddistel oder Seestrand-Mannstreu und Blaudistel oder Alpen-Mannstreu, Eryngium maritimum L. und E. alpinum L.“,
- „21. Aurikel, Petergstamm, Primula auricula L. und alle rotblühenden Arten der Gattung Primula“.
- (2) Im § 4 wird hinter Nr. 24 folgende Nr. 25 eingefügt:
- „25. Edelrauten, Artemisia, alle Hochgebirgsarten“.
§ 2
[Bearbeiten]- Im § 5 treten an die Stelle der Nrn. 6 bis 9 die folgenden Nrn. 6 bis 8:
- „6. Grüne und Schwarze Nieswurz oder Christrose, Schneerose, Helleborus viridis L. und Helleborus niger L.
- 7. Alle rosetten- und polsterbildende Arten oder Gattungen
- Leimkraut, Silene
- Hauswurz, Sempervivum
- Steinbrech, Saxifraga
- Mannsschild, Androsaces
- 8. Himmelschlüssel, Primel, Primula, alle nicht in § 4 genannten Arten“ [568]
§ 3
[Bearbeiten]- (1) Im § 9 Abs. 2 erhalten die Nrn. 6 bis 10 folgende Fassung:
- „6. Gemeines Schneeglöckchen, Galanthus nivalis L. und Großes Schneeglöckchen, Märzenbecher, Leucoium vernum L.
- 7. Narzissen, Narcissus, alle einheimischen Arten
- 8. Grüne und Schwarze Nieswurz oder Christrose, Schneerose, Helleborus viridis L. und Helleborus niger L.
- 9. Schwertlilie, Iris, alle einheimischen Arten
- 10. Händelwurz, Gymnadenia und Knabenkraut, Orchis, alle einheimischen Arten“.
- (2) Im § 9 Abs. 2 treten an Stelle der Nrn. 20 bis 22 die folgenden Nrn. 20 bis 26:
- „20. Alpenrosen, alle Arten, Rhododendron ferrugineum L. und Rhododendron hisutum L. und Rhodothamnus chamaecistus (L.) Rchb.
- 21. Himmelschlüssel, Primula, alle nicht im § 4 genannten Arten
- 22. Enzian, Gentiana, alle nicht im § 4 genannten Arten
- 23. Tausengüldenkraut, Erythraea, alle einheimischen Arten
- 24. Echter oder Gelber Speik, Valeriana celtica L.
- 25. Bergwohlverleih, Arnica montana L.
- 26. Stengellose Eberwurz, Silberdistel, Wetterdistel, Carlina acaulis L.“
- (3) Der letzte Satz des § 9 Abs. 2 erhält folgende Fassung:
- „Im Ausnahmefall kann das Sammeln nach Abs. 1 von Pflanzen der unter Nr. 4, 13, 16, 19, 21, 23, 25 und 26 genannten Arten in Gegenden, wo sie häufig vorkommen, von der höheren Naturschutzbehörde zeitweilig freigegeben werden.“
§ 4
[Bearbeiten]- Im § 24 Abs. 1 werden hinter Nr. 26 folgende Nrn. 27 bis 30 eingefügt:
- „27. Wiener Nachtpfauenauge, Saturnia piri Schiff.
- 28. Alpenbock, Rosalia alpina L.
- 29. Puppenräuber, Calosoma sycophanta L.
- 30. Pechschwarzer Wasserkäfer, Hydrous piceus L.“
Artikel II
[Bearbeiten]- Diese Verordnung tritt eine Woche nach ihrer Verkündung in Kraft.
- Berlin, den 16. März 1940.