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Zum Pestalozzistift

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Textdaten
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Autor:
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Titel: Im Pestalozzistift
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 16, S. 274, 275
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1888
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[274] [275] Der außerordentlich gute Gesundheitszustand der Zöglinge ist wohl hauptsächlich dieser Beschäftigung im Freien zuzuschreiben. Ist doch während der letzten 12 Jahre unter sämmtlichen Zöglingen nur ein einziger Todesfall eingetreten, und schwere Krankheitsfälle waren ebenfalls nicht zu verzeichnen.

Im Winterhalbjahr werden die Zöglinge während der schulfreien Zeit mit Schnitz- und Modellirarbeiten fleißig beschäftigt, und die „Weihnachtsausstellung“ giebt ein schönes Bild redlichen Fleißes und Strebens. Der Ton, welcher im Hause herrscht, ist derjenige, der in einer gesitteten deutschen Familie zu finden sein soll. Die Behandlung der Zöglinge ist ernst, aber nicht hart, und vor allem übt die Konsequenz ihre heilsame, erzieherische Wirkung. Die gesammten Einrichtungen der Anstalt haben es mit sich gebracht, daß die Knaben sich in wenigen Jahren fast durchgängig an Fleiß, Ordnungsliebe und Pünktlichkeit gewöhnt haben. –

Als ich bei meinem Besuche – es war an einem unfreundlichen Februartage – die Anstalt verließ, trat ich noch einen Augenblick in den Garten, und mein Blick fiel auf eine Gruppe von Knaben und streifte darüber hinaus aus die winterlichen Waldungen des Rosenthals. Wie traurig kalt und öde liegen diese jetzt, so mußte ich unwillkürlich denken – und welches frühlingsfrohe Knospen und Keimen, Entfalten und Blühen der sonnig durchleuchteten Waldespracht wird in wenigen Monden das Auge erfreuen! Ja, so ist es das ewige Gesetz der Natur, und dieses Gesetz ist trostreich auch bezüglich unserer verirrten Knaben weckt es doch die Hoffnung, daß auch ihnen noch ein Frühling Blühen und Gedeihen bringen kann.

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