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Zu unseren farbigen Bildern

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Textdaten
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Autor:
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Titel: Zu unseren farbigen Bildern
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 1, S. 1, 8, 36
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
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[0]

BESUCH DER FREUNDIN
Nach dem Gemälde von Karl Müller.

[1]

Ihr Lieblingsblatt.
Nach einer Originalzeichnung von Fritz Steinmetz-Noris.

[8]

Der Stolz der Familie.
Nach dem Aquarell von G. S. Knowles.

[36] Zu unseren farbigen Bildern. Frisch aus dem Leben sind die drei farbigen Bilder herausgegriffen, die wir in diesem Halbheft unseren Lesern und Leserinnen bieten. – Wo zwei hübsche junge Freundinnen im verschwiegenen Mädchenstübchen bei einander sitzen, da ist es nicht weit zu vertraulichen Mitteilungen über das bekannte große Thema. Die beiden Freundinnen auf unserer Kunstbeilage „Besuch der Freundin“ sind bereits bei der Lektüre eines jüngst erhaltenen Briefes angelangt, welcher der übrigen Mitwelt in einem sorglich verschlossenen Kästchen vorenthalten wird. So kurz er ist – sein Inhalt scheint geeignet, große Heiterkeit hervorzurufen: sie glänzt voll auf dem Gesicht der hübschen Blondine und spiegelt sich im Lächeln der lesenden Freundin. Hoffentlich war die Absicht des Schreibers auf einen solchen Heiterkeitserfolg gerichtet. Wenn er ihn unfreiwillig erzielte, dann wäre er doch wirklich zu bedauern! – Das lebensvolle Bild „Der Stolz der Familie“ (S. 8) versetzt uns in ein Schloßgemach. Das junge Schloßfräulein, das schon seit seiner Geburt den Stolz der Familie bildet, hat seine Gespielinnen um sich versammelt. Da fiel es der Mutter wiederum auf, wie herrlich im Vergleich zu den anderen ihr Töchterchen entwickelt ist, wenn man selbstverständlich das Alter in Betracht zieht. Und damit der Beweis geliefert wird, daß das Mutterauge nicht parteiisch geurteilt hat, wird sofort eine Messung der Größe an der Wand veranlaßt. Die braven Gespielinnen stimmen der Ansicht der Schloßfrau rückhaltlos bei, und ihr offener, freudiger Gesichtsausdruck während dieses Vergleichs, bei dem sie vielleicht zu kurz wegkommen, erweckt in dem Beschauer Sympathien für Goldelschen. Wer sich so treue Freundinnen erwirbt, hat gewiß ein gutes Herz und braves Gemüt. – Nach dem Leben hat der Maler die Vorlage zu dem stimmungsvollen Bilde „Ihr Lieblingsblatt“ (S. 1) entworfen. Wir wollen hoffen, daß der anmutigen Leserin ihr Lieblingsblatt auch im Laufe des neuen Jahres ebenso gefallen werde wie während des verflossenen Sommers in dem herrlichen Feriensitz an den malerischen Ufern des stillen Alpensees.