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Zu spät entdeckter Einbruch

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Textdaten
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Autor:
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Titel: Zu spät entdeckter Einbruch
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 8, S. 125, 136
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1881
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[125]

Zu spät entdeckter Einbruch.
Nach seinem Oelgemälde auf Holz übertragen von C. Kronberger.

[136] Zu spät entdeckter Einbruch. (Mit Abbildung Seite 125.) Meister Kronberger, der humorvolle Schöpfer unseres heutigen Bildes, ist ein gar arger Schalk. Fräulein Jeanette Müller, der jungen ausgeplünderten Modistin, stehen schier Thränen in den Augen, daß der stattliche Haubenstock, die zierlichen Kragen, die künstlichen Blumen und all der Tand, der so verlockend für Mädchen und Frauen das Schaufenster ihrer Modewaarenhandlung schmückte, nun durch böser Buben Hand auf das Straßenpflaster geworfen wurde. Sie war gestern Abend ruhig schlafen gegangen, im Vertrauen auf den Schutz der heiligen Hermandad, und nun, am grauen Morgen, findet sie vor ihrem erbrochenen Laden die behäbige Polizei in eifriger Unterhaltung mit den Nachbarn der engen Gasse über das Wohin und Woher der Diebe. Es ist ja offenbar eine traurige Affaire, die sich hier in Nacht und Nebel ereignete, und dennoch führt uns der Maler alle Betheiligten, von dem kleinen Jungen auf der Straße bis zu dem Großmütterchen oben am Fenster in recht komischer Situation vor Augen. Wir empören uns nicht beim Anblick des kleinen Bildes – wir lachen nur; denn das ist auch eine Macht der Kunst, daß sie die Schattenseiten des Lebens zu verdecken versteht und selbst dem Elende menschlicher Vergehen eine heitere Seite abzugewinnen vermag.