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Zimmerische Chronik/Band 1/Kapitel 19

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aus: Zimmerische Chronik
Seite: Band 1. S. 90–93
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Wie die Hochteütschen ain große niderlag bei Nicea erliten, darin her Conradt und herr Albrecht freiherren von Zimbern erschlagen und her Fridenreich, ir bruder, auf den tod verwundt darvon komen, der sich volgendts
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wider in teütsche land verfüegt hat, aber nit lang dorin beliben.

Als aber herzog Gotfrid von Bulion und der ganz hauf durch Hungern und Bulgarei in Thratiam komen, haben sie durch untrew kaiser Alexi von Constantinopel vil gueter 1

[91] leut verloren, doch seindt sie dreimal hundert tausendt stark, [A44a] on weib und kind, glicklichen und wol über den arm des mers Hellesponti, genannt Bosphorus, in Asiam geschifft, und wiewol inen etliche saracenische fürsten und
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potentaten mit groser anzal volks entgegen zogen und inen den pass oder eingang Syriae zue wheren sich understanden, idoch lagen sie denselben allwegen ob, deren sie ain große anzal erschluogen. Nach disen victoriis ruckten sie fort auf Niceam die stat. Underwegen aber und nit weit von
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Nicea wardt dem teutschen haufen an profiant und allerhand narung abgeen, und als sie berichtet, wie stark die Türken verhanden und nemlich das sie nit feer von dannen ir leger geschlagen, riten sie erstlichs mit großen sorgen und fürsichtigkait auf die füeterung, hernach aber von tags zu tags
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begaben sie sich, ihn lenger ihe weiter hinaus, bis zu letsten, das sie auf zehen meil wegs sich vom leger theten, blünderten und raupten. Zu letsten, als sie des türkischen königs Solimans gar kain sorg mer heten, welcher sich bisher mit vleis also still gehalten, und iren bei zwaihunderten zu ros
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und drei tausendt zu fues sich abermals on alle ordnung vom leger gethon, warden sie in solcher eil von gedachtem Türken Solimanno umb[65]zogen und der mererthail erschlagen. Als dise mer im leger erschallen, entstand ain große empörung, also das die gemainen knecht on alle ordnung
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an die findt ze ziehen begerten; und wiewol pfalzgrave Hugo von Tübingen, dessgleichen herzog Walther von Tegk, als die obristen, das kriegsvolk gern aufgehalten, in ansehung [A44b] der schnellen niderlag, auch die großen macht der feindt, iedoch möcht sollichs also wenig verfahen, das sie
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zu letsten zwungen waren, ain ordnung ze machen; zogen derhalben mit viertausenden zue ros und fünfundzwainzig tausenden zu fueß an die feindt, der hoffnung, seitmals es ihe nit anders sein konnte, eer einzulegen oder aber ir leben darumb zu geben; und wiewol von Deütschen, insonderhait
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dem adl, gar ernstlich ward gestritten, die auch vor andern nationen eerlicher und ritterlicher thaten sich zu befleißen begerten, waren inen doch die Türken so gar mit irer unzelichen menig überlegen, die auch so fast mit den vergiften geschossen auf sie trangen, zu dem das die rettung der
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anderen Christen zu langsam kam, das iren zu letsten der mererthail ward erschlagen. Under denen waren baide obristen, pfalzgrave Hugo von Tübingen und herzog Walther

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[92] von Tegk, und dann der mererthail aller vorbenannten graven und herren, doch namlichen grave Huldreich und grave Rudolf von Sarwerden, herr Conradt und herr Albrecht, gebrüeder, freiherren von Zimbern, herr Albrecht freiherr von
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Stöffeln, grave Berchtoldt von Neifen, on andere vil vom adl aus hohen teutschen landen. Die aber aus disem haufen und nemlich darvonkamen, was grave Hainrich von Schwarzenburg, herr Fridenreich von Zimbern, ain freiherr von Brandis, genannt Ruodolf, ain edelman von Embs und ainer von
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Fridingen, die kamen hart und übel verwundt darvon. Welche, so bald sie irer wunden gehailet und genesen, [A45a] begaben sie sich in dienst herzog Gotfridts, ires obristen feldthauptmans, in ansehung, dieweil der mererthail der Teütschen sampt iren hauptleuten und bevelchhabern in obangezaigter
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schlacht umbkomen waren. Über etliche zeit nach eroberung der stat Antiochia rucket das christenlich läger für die stat Hierusalem, die ward belegert und nach vilgehabter mhüe und arbait im jar nach der mentschwerdung unsers herren tausendt neunundneunzige gewaltigclichen erobert. Daselbst
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wardt herzog Gottfridt zu aim könig ainhelliglichen erwellet. Aber der from, theur fürst regiert nu ain jar. An sein stat ward erwelt herzog Balduinus, sein brueder; der regiert achtzehen jar. Bei im blibe herr Fridenreich von Zimbern etliche jar. Nachdem aber Boemundus von Apulia, herzog
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zu Antiochia, im fürgenomen, in Frankreich zu schiffen, nam gedachter herr Friderich von Zimbern, der nie des willens gewest, in dem land zu beleiben, [66] urlob, der mainung, mit dem gedachten fürsten in Frankreich und volgents widerumb haim in teutsche land zu ziehen. Dem er also
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nachkam, aber nicht lang beharren thete, wie hernach volgen wurdt. Man findt zu Alpersbach in dem closter in aim seer alten buch geschriben, das vor vilen jaren ain freiherr von Zimbern dem closter ain guldinen leuchter ainer wunderbarlichen arbait, so im [A45b] latein genennt würt candelabrum
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miri operis, zu eewiger gedechtnus geschenkt hab. Wie aber derselbig mit seinem namen gehaißen, auch wie lang es seye, das er gelept, oder auch wahin gedachter leuchter komen, mag man nit wissen. Doch ist glaublich, in hab iez oftgemelter herr Friderrich von Zimbern aus Syria mit
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sich gebracht und hernach in das closter geben.
  • [1182] Ich findt, das in dem hochberüempten christenlichen herzug, den weilunt herzog Gottfridt von Bullion in

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[93] Asiam und das hailig landt gethon, neben andern fürsten, grafen und herren außer teutschen landten mit geraist sein pfalzgrave Adelbero von Wittelsbach, dergleichen graf Ortolf von Thaur, under denen graf Ortolf, nachdem Jerusalem
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und das hailig land glücklichen erobert, widerumb in teutsche landt gezogen. Underwegen ist er krank worden und desselbigen legers gestorben. Der cörpel ist geen Hochenwart gebracht und daselbst begraben worden. *