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Zedler:Zustörer, Zustörerin

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Zustörerin

Band: 64 (1750), Spalte: 886–887. (Scan)

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Zustörer, Zustörerin, ist in den Saltzwercken diejenige Person, welche dem Meister oder Wircker bey der Arbeit zur Hand gehet, auch selbst Hand anlegen muß.

Ein Meister, der mehr als eine Pfanne hat, behält nur eine vor sich, auf die andern und zwar auf jede muß er einen Knecht und Zustörer oder Zustörerin halten. Der Knecht bekömmt die Helffte Siede-Lohn von Wercke, die Zustörerin den vierdten Theil, und ein Viertel der Meister, davon muß er Oel, Beesen, Farbe und Schwencke-Bier anschaffen, was übrig von diesen vierdten Theil, behält er zum Gewinn, vor seine Mühe, daß er auf alles Achtung geben und stehen muß. Hat eine Wittbe eine Pfanne, so muß sie einen Knecht halten, sie arbeitet dabey als Zustörerin, und theilet mit dem Knechte das Siede-Lohn, muß aber das vorgesetzte anschaffen.

Die Arbeit eines Knechts und Zustörers ist gemeiniglich folgendermassen eingetheilet: Beyde müssen das Feuerwerck zutragen und wechselweise ein Werck um das andere vor der Pfanne arbeiten, bis es zum Vollschütten socket, hat denn der Knecht das Werck abgewartet, gehet er davon und ruffet dem Zustörer, welcher so lange dabey bleiben muß, bis der Korb vollgeschüttet und wieder zum Aufschlagen gesocket, alsdenn gehet er auch weg, u. ruffet dem Knecht wieder, der vollends Aufschlagen und das Werck aus der Pfanne bringen muß, wornach der Zustörer die Pfanne voll Soole plumpet: Hingegen aber hat der Zustörer das Werck [887] abgewartet, muß er so lange da bleiben, zustören und schüren, bis das Werck zum Aufschlagen gesocket, alsdenn ruffet er dem Knecht, welcher es vollends aufschläget und alles Saltz aus der Pfanne bringet.

Erklärung der Wörter beym Saltz-Sieden, p. 18.

Hondorffs Beschreibung des Saltzwercks zu Halle in Sachsen p. 61. der Dreyhauptischen Ausgaben.