Zedler:Wodan, Woden, oder Gwodan, oder Godan
Wodan, Woden, oder Gwodan, oder Godan, von einigen auch Othin und Oden genannt, von denen nemlich, welche Wodan und Othin vor einen Abgott halten. Es war aber Wodan bey den alten Deutschen der Nahme einer falschen Gottheit, welche von denselben auch so gar mit Opffern von Menschen verehret worden. Einige halten diesen Wodan vor einerley mit dem Mercurius, andere aber vor den Kriegs-Gott Mars, und andere glauben, daß man dadurch die höchste unter allen Gottheiten angedeutet. Es wird auch von etlichen behauptet, daß der bey den Galliern, unter dem Nahmen Teutates, angebetete Abgott, von welchem die Deutsche ihre Benennung haben, keinesweges von dem Wodan unterschieden gewesen, sondern weil man das Wort Teutates auch habe Thuoth zu schreiben pflegen, so sey daraus allmählich Woth und Wothan oder Wodan, ingleichen Guoth, Godan und God, oder das noch jetzt gebräuchliche Wort Gott entstanden. Siehe Gottfr. Viterb. in Chron. P. XVII, p. 44. Von der letzten Sylbe dieses Wodan oder Godan führen einige den Nahmen der Dänen [22] her. Es soll auch das Holländische Wort Woensdag, oder Wodans-Tag und das Englische Wednesday, welches beydes so viel als Mittwoch heist, seinen Ursprurng von Wodan haben, dergleichen von dem Codanischen Meerbusen, welches die gantze Ost-See, oder einen Theil davon bedeutet, und von Gedanum, dem Lateinischen Nahmen der Stadt Dantzig, ebener massen versichert wird. Von dem Abgotte Othin, den einige, und unter solchem Doederlein in Antiquit. Gentil. Nordgav. p. 9. u. f. vor einerley Gottheit mit obigen Wodan halten, ist im XXV Bande, p. 2365. u. f. ein besonderer Artickel zu befinden. Gerh. Jo. Voss. de idolol. L. I, c. 37. Car. du Fresne Glossar. Paul Diac. de gest. Longob. L. I, c. 9. Gregorii Beschreibung der berühmtesten Berge, p. 486. u. ff. Lucä Fürsten-Saal, p. 931. Arnkiels Mitternächtische Völcker, Th. I. p. 66. Hartknochs Diss. de var. reb. Pruss. Eckardi Franc. Orient. T. I. Falckensteins Nordgauische Alterthümer, Th. I, p. 278 u. 300.